Kampagnenvisual Foie Gras

Tierqual ist kein festlicher Genuss. #StopFoieGras 

VIER PFOTEN startet eine neue Sensibilisierungskampagne gegen den Verzehr von Stopfleber.

17.11.2020

Zürich, 17. November 2020  – Die Tierschutzorganisation VIER PFOTEN startet ihre Kampagne «Tierqual ist kein festlicher Genuss. #StopFoieGras». Mit dem Herannahen der Festtage möchte VIER PFOTEN die Schweizer Konsumentinnen und Konsumenten für das Leid der Enten und Gänse bei der Stopfleberproduktion sensibilisieren.

Gänseleber gilt als ein raffiniertes Feinschmeckergericht, das oftmals an geselligen Anlässen verzehrt wird. Das als festlich geltende Gericht steht in starkem Kontrast zu dessen tierquälerischer Herstellung. Trotz mehrerer Kampagnen gegen Foie Gras bleibt die Schweiz mit jährlich 200 Tonnen importierter Foie Gras einer der grössten Konsumenten weltweit. Jährlich werden ungefähr 600'000 Enten und Gänse getötet, um den schweizerischen Bedarf zu decken. Die Kampagne von VIER PFOTEN konzentriert sich auf Fakten im Zusammenhang mit der Produktion, um die Öffentlichkeit zu informieren und die Verbraucher und Verbraucherinnen zu ermutigen, ihre eigenen Gewohnheiten zu hinterfragen.

Foie Gras Kamapgnen Visual

«Die Zwangsstopfung von Enten und Gänsen ist eine tierquälerische Praxis. Der Mehrheit der Schweizer Bevölkerung ist dies zwar grundsätzlich bekannt, dennoch ist der Konsum dieses Produkts leider nach wie vor hoch. Es ist uns wichtig, die Konsumentinnen und Konsumenten weiterhin für dieses Thema zu sensibilisieren, damit die Nachfrage nach Foie Gras zurückgeht.» 

Karin Hawelka, Kampagnenleiterin bei VIER PFOTEN Schweiz

Vor diesem Hintergrund konzentriert sich die Kampagne auf die brutale Realität der Stopfleberproduktion. Dazu gehört auch die Tatsache, dass nur männliche Entenküken zwangsgefüttert und die weiblichen Entenküken kurz nach der Geburt geschreddert oder vergast werden. Karin Hawelka: «Bei der Zwangsstopfung wird ein Metallrohr in die Speiseröhre der Vögel eingeführt, was zu schmerzhaften und tödlichen Verletzungen führt. Die traurige Wahrheit ist zudem, dass die gestopften Enten und Gänse aufgrund der unnatürlichen Gewichtszunahme nicht mehr richtig atmen und sich kaum mehr bewegen können. Die Menge, die ihnen dreimal täglich gewaltsam in die Speiseröhre gestopft wird, würde beim Menschen einer täglichen Nahrungsaufnahme von 12 kg Spaghetti entsprechen.»

Ziel: Einfuhrverbot für Stopfleber
Gemäss einer repräsentativen Umfrage von VIER PFOTEN aus dem Jahr 2020 befürworten 60% der Schweizer Bevölkerung ein Importverbot für Stopfleber. Die Stiftung unterstützt die im März 2020 eingereichte Motion von Nationalrat Martin Haab, die ein solches Verbot fordert. Die Zwangsfütterung ist in der Schweiz seit 1978 verboten, da sie als tierschutzwidrige Praxis angesehen wird. Karin Hawelka: «Die grausame Stopfmast widerspricht jeglichen Tierschutzstandards. Es kann nicht sein, dass die Schweiz einerseits die Produktion von Foie Gras als tierquälerisch verbietet und gleichzeitig immer noch die Einfuhr aus dem Ausland gestattet. Die Zeit ist überfällig, diese Doppelstandards abzuschaffen. Es gibt heute mehrere kulinarische pflanzenbasierte Alternativen für Foie Gras, für die kein Tier leiden muss.» 

Joy, eine berührende Geschichte
Im Rahmen des 20-jährigen Jubiläums stellt VIER PFOTEN die bewegenden und eindrücklichen Geschichten fünf verschiedener geretteter Tiere vor. Diese Botschafter stehen stellvertretend für die vielen Tiere, die VIER PFOTEN in den letzten 20 Jahren gerettet hat. Eines dieser fünf Tiere ist die Ente Joy. Dabei veranschaulicht die aus der Foie Gras – Industrie gerettete untergewichtige Mulard-Ente Joy die Tierqual der betroffenen Enten in der Stopfmast und zeigt die natürlichen Bedürfnisse der Enten auf.

ergänzung 2023

In dieser Medienmitteilung haben wir 12 kg Spaghetti als Analogie verwendet. Da verschiedene Organisationen unterschiedliche Zahlen angeben, haben wir entschieden, diese Analogie künftig nicht mehr zu verwenden. Um sich die Menge, die eine Ente tatsächlich zu sich nimmt, besser vorstellen zu können, vergleichen wir künftig die beim Stopfen zugeführte Menge mit dem Grundbedarf an Nahrung, den eine Ente gemäss wissenschaftlichen Publikationen hat: Die Ente wird gezwungen, sechsmal mehr zu fressen, als sie es unter normalen Umständen tun würde. 

 
In dieser Medienmitteilung sprechen wir von Metallrohren. Die beim Stopfen verwendeten Röhren können in der Praxis jedoch auch aus Plastik bestehen. Aber auch dann bleibt der Vorgang für das Tier schmerzhaft. 

 
Die Zahl von 600 000 für die Herstellung von Foie gras getöteten Gänsen und Enten umfasst auch weibliche Tiere, die in den ersten Lebenstagen geschreddert oder vergast werden. Seit der Veröffentlichung dieser Medienmitteilung wurde eine neue Methode der Geschlechtsbestimmung im Ei entwickelt. Das Schreddern/Vergasen der weiblichen Tiere wird daher wahrscheinlich immer seltener werden. Aus diesem Grund werden in unseren jüngeren Mitteilungen Zahlen um die 300 000 Tiere angegeben. 

Chantal Häberling

Chantal Häberling

Press Officer

chantal.haeberling@vier-pfoten.org

+41 43 501 57 45

VIER PFOTEN – Stiftung für Tierschutz
Altstetterstrasse 124, 8048 Zürich

VIER PFOTEN auf Social Media

Bleiben Sie auf unseren Social Media Kanälen über Tierschutzthemen und VIER PFOTEN Aktivitäten auf dem Laufenden:

oder abonnieren Sie unseren Newsletter

Lesen Sie ausserdem in unserem Newsboard, welche Medien über Projekte von VIER PFOTEN berichten.

 

VIER PFOTEN ist die globale Tierschutzorganisation für Tiere unter direktem menschlichem Einfluss, die Missstände erkennt, Tiere in Not rettet und sie beschützt. Die 1988 von Heli Dungler und Freunden in Wien gegründete Organisation tritt für eine Welt ein, in der Menschen Tieren mit Respekt, Mitgefühl und Verständnis begegnen. Im Fokus ihrer nachhaltigen Kampagnen und Projekte stehen Streunerhunde und -katzen sowie Heim-, Nutz- und Wildtiere – wie Bären, Grosskatzen und Orang-Utans – aus nicht artgemässer Haltung sowie aus Katastrophen- und Konfliktzonen. Mit Büros in Australien, Belgien, Bulgarien, Deutschland, Frankreich, Grossbritannien, im Kosovo, den Niederlanden, Österreich, der Schweiz, Südafrika, Thailand, der Ukraine, den USA, Vietnam sowie Schutzzentren für notleidende Tiere in elf Ländern sorgt VIER PFOTEN für rasche Hilfe und langfristige Lösungen. In der Schweiz ist die Tierschutzstiftung ein Kooperationspartner vom Arosa Bärenland, dem ersten Bärenschutzzentrum, welches geretteten Bären aus schlechten Haltungsbedingungen ein artgemässes Zuhause gibt.

Jetzt Teilen!

Suche