Die Lebenserwartung von Schafen
Vergleicht man die natürliche Lebensdauer von Schafen mit ihrer Lebensdauer in der Intensivhaltung, ergibt sich ein trauriges Bild
Wissen Sie aus dem Stehgreif, aus welchem Wildtier unser Hausschaf hervorgegangen ist? Schafe sind die domestizierte Form des Mufflons. Ihre Domestikation fand vermutlich schon vor 10'000 Jahren statt, und seit über 5000 Jahren nutzen Menschen Schafsfleisch und Schafswolle.
Mufflons werden in Gefangenschaft etwa 16 Jahre alt, in freier Wildbahn – wo allerlei Gefahren drohen – etwa zehn bis 13 Jahre. Die natürliche Lebenserwartung eines Hausschafes beträgt – wenn es nicht geschlachtet wird – bis zu 20 Jahre. Das älteste Schaf der Welt hiess Lucky und lebte in Australien. Lucky soll sogar 23 Jahre alt geworden sein.
Heute leben viele Schafe, die uns Hammelfleisch, Lammbraten oder Wollprodukte liefern, in der Intensivtierhaltung. Die wenigsten von ihnen erreichen in dieser Haltungsform ihre natürliche Lebensdauer. In der Intensivhaltung wird ein Wollschaf etwa sieben Jahre alt – und damit hat es noch die längste Lebenserwartung unter seinen Artgenossen.
Mastlämmer haben mit drei bis vier Monaten ein besonders kurzes Leben, bevor sie als Lammbraten auf dem Teller enden. Ein Milchschaf, Zuchtschaf oder Wollschaf lebt im Vergleich zwar länger. Seine Lebenserwartung in der Intensivtierhaltung liegt jedoch immer noch mehr als zehn Jahre unter der möglichen Lebensdauer der Tiere.