Schokolade

Schokoladenhersteller

Leisten führende Schokoladenunternehmen einen Beitrag zum Wohlergehen des Planeten, indem sie sich auf Tierschutz, Klima und verbindliche Strategien zur Milchreduktion konzentrieren? 

10.5.2023

Obwohl die Produktion von Kuhmilch schwerwiegende Auswirkungen auf Milchkühe und ihre Kälber, die Umwelt, das Klima und unsere Gesundheit haben, steht Kuhmilch nicht so sehr in der Kritik wie andere Schokoladenbestandteile (z. B. Palmöl wegen der Regenwaldabholzung oder Kakao in Bezug auf Sklavenarbeit). 

Obwohl die Schokoladenindustrie nicht offenlegt, wie viel Milch in die Schokoladenproduktion fliesst, wird geschätzt, dass es sich um mehrere Millionen Tonnen Milch jährlich handeln muss. 

Die VIER PFOTEN Schokoladen-Challenge, die zur Atlas Challenge Rankingserie gehört, konzentriert sich auf das Wohl der Kühe und ihrer Kälber in den Produktionsketten der Schokoladenindustrie sowie deren Beitrag zur Klimakrise. VIER PFOTEN analysierte die Produktpalette, die Nachhaltigkeitsrichtlinien (CSR) und die Marketingstrategien der Schokoladenhersteller, um herauszufinden, ob sich die bewerteten Schokoladenhersteller der Auswirkungen ihres Milchverbrauchs bewusst sind, und ob sie Massnahmen und Ziele festgelegt haben, um diese zu minimieren.  

Durch den Vergleich von 18 ausgewählten Schokoladenherstellern in der Schweiz, Österreich, Deutschland, den Niederlanden, dem Vereinigten Königreich, den USA und Südafrika zeigt VIER PFOTEN auf, wie die Bemühungen der einzelnen Firmen einzuordnen sind.  

Die internationale Bilanz der Schokoladen-Challenge ist schockierend: Während die zwei Schweizer Unternehmen Migros und Coop es mit ihren Eigenmarken knapp in die Kategorie «Durchschnittlich» schaffen, liegen vier Unternehmen in der Kategorie «Schwach» (darunter Mars, Lindt & Sprüngli sowie Nestlé). Zwölf bewertete Unternehmen fallen in die Kategorie «Sehr schwach». 

Dabei ist für VIER PFOTEN klar: Obwohl Migros und Coop mit ihren Eigenmarken die Rangliste anführen, müssen auch sie ihre Hausaufgaben machen. Mittelmass im traditionsreichen Schoggi-Land Schweiz reicht nicht! 

VIER PFOTEN möchte alle Schokoladen-Hersteller dazu ermutigen, ihre Richtlinien und Strategien zu überdenken, um Milchreduktion als Teil ihrer Tierschutz- und Klimaziele klar und deutlich hervorzuheben und umzusetzen. 

Wie schneiden die Hersteller Ihrer Lieblingsschokolade ab? 

Ludwig Schokolade (Krüger Group)

Ludwig Schokolade (Krüger Group) - 19%

 
Coop

Coop - 41%

 
Alfred Ritter

Alfred Ritter - 15%

 
Carambar & Co

Carambar & Co - 15%

 
Josef Manner

Josef Manner - 15%

 
Hosta Group

Hosta Group - 1%

 
Mars

Mars - 34%

 
Migros

Migros - 41%

 
Lindt & Sprüngli

Lindt & Sprüngli - 25%

 
Mondelēz International

Mondelēz International - 25%

 
Nestle

Nestle - 36%

 
Stollwerck

Stollwerck (Baronie) - 6%

 
Storck

Storck - 1%

 
The Hershey Company

The Hershey Company - 20%

 
Tiger Brands

Tiger Brands - 1%

 
Tony's Chocolonely

Tony's Chocolonely - 6%

 
Walter Heindl

Walter Heindl - 6%

 
Ferrero

Ferrero - 16%

 
 Sehr schwach
 Schwach
 Durchschnittlich
 Gut
 Sehr gut

Die VIER PFOTEN Schokoladen-Challenge basiert auf der Auswertung öffentlich zugänglicher Online-Informationen zum Thema Milchreduktion unter Berücksichtigung des Tierwohls und von Klimaschutzmassnahmen. Einige Firmen stellten darüber hinaus von sich aus zusätzliche Informationen zur Verfügung. Milchreduktion und die Verfügbarkeit von pflanzlichen Alternativen sind der Schlüssel zur Beendigung des Leidens von Milchkühen in der Intensivhaltung und zur Senkung von Treibhausgasemissionen. 

Weitere Informationen finden Sie hier.

Der Bericht zur VIER PFOTEN Schokoladen-Challenge

Der Bericht zur VIER PFOTEN Schokoladen-Challenge

Den vollständigen Bericht finden Sie hier:

Wussten Sie, dass...

  • ... weltweit etwa 270 Millionen Milchkühe gehalten werden1?
  • ... Milchschokolade dank pflanzenbasierter Milch und Butter auch vegan hergestellt werden kann?
  • ... eine Tafel veganer «Milch»-Schokolade einen bis zu 18 % niedrigeren CO2-Fussabdruck haben kann als das konventionelle Gegenstück?2
  • ... es für Schokolade keine Tierschutz-Zertifikate gibt, die mit Systemen für artgerechte Tierhaltung übereinstimmen.
  • ... eine Hochleistungskuh pro Jahr bis zu 12'000 Liter Milch geben muss? Diese körperliche Leistung bei ungeeigneter Ernährung ist vergleichbar mit einem Spitzensportler, der jeden Tag einen Marathon laufen muss3.
  • ... ein Liter Kuhmilch deutlich mehr Ressourcen benötigt wie pflanzliche Milch?
    Kuhmilch stösst etwa zwei- bis viermal so viele Treibhausgase aus, verbraucht das Zehnfache an Land, durchschnittlich 3,5-mal mehr Süsswasser und verursacht mindestens doppelt so viel Überdüngung4.
  • Erschreckende Tatsache: In der Werbung werden oft Bilder von Kühen auf saftigen Wiesen gezeigt. Lassen Sie sich davon nicht in die Irre führen: Die wenigsten Milchkühe sehen jemals eine Weide!
Cow and calf

Schokoladenhersteller müssen Verantwortung übernehmen


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Quellenverweis

1. Dairy | Industries | WWF. World Wildlife Fund. [accessed 2023 Feb 6]. https://www.worldwildlife.org/industries/dairy
2. 
KitKat® Vegan | Breaks For Good. [accessed 2023 Feb 6]. https://www.kitkat.co.uk/vegan
3. 
Dr. Joep Diessen (Founder of the program CowSignals) https://www.facebook.com/watch/?v=658750714235804
4. Dairy vs. plant-based milk: what are the environmental impacts? Our World in Data. [accessed 2023 Feb 6]. https://ourworldindata.org/environmental-impact-milks
 

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