Rettung Bärin Martha
Die ukrainische Zirkus- und Restaurantbärin kommt endlich frei!
Marthas Geschichte ist wie die vieler anderer Bären, die in der Ukraine genauso gelitten haben wie sie. Sie hat nie ein natürliches Leben in der Wildnis kennengelernt, wo sie im Wald nach Beeren suchen, an Sommertagen in Flüssen schwimmen oder den bitterkalten ukrainischen Winter in einem natürlichen Winterschlaf verbringen konnte. Stattdessen wurde Martha in ein Leben der endlosen Ausbeutung hineingeboren.
Als junge Bärin wurde Martha gezwungen, in einem Zirkus aufzutreten, bis sie 2008 von den Behörden beschlagnahmt und weiterverkauft wurde. Die nächsten 13 Jahre lebte sie alleine in einem 15 m² grossen Betongehege vor einem Restaurant in dem Dorf Dobrivlyany, in der Ukraine. In diesen langen Jahren waren ein alter Reifen, ein Stück Holz in einer kleinen Pfütze mit grünem, schmutzigem Wasser alles, was Martha hatte, um sich zu beschäftigen.
Dies war kein geeigneter oder glücklicher Ort für ein Wildtier und da sich der Gesundheitszustand ihres Besitzers verschlechterte, gab er sie freiwillig bei uns ab, damit sie in unserem BÄRENWALD Domazhyr ein neues Leben führen kann.
Endlich raus aus dem Käfig!
Die inzwischen 17-jährige Braunbärin konnte gerettet und in unsere Rettungsstation in der Ukraine gebracht werden. Das Rettungsteam traf am frühen Morgen des 30. August 2021 vor Ort ein und unterzog sie einem kurzen tierärztlichen Check, um sie auf die 90 km lange Reise in ihr neues Zuhause vorzubereiten.
Nach ihrer Ankunft im BÄRENWALD Domazhyr gaben wir Martha einige Zeit in ihrer Innenbox, um sie an ihre neue Umgebung zu gewöhnen. Nach ein paar Tagen wurde sie in ihr weitläufiges, grünes Freiluftgehege entlassen. Obwohl alles neu für sie ist, war sie mutig genug, sofort ihre neue Umgebung und die von unseren Pflegern vorgenommenen Bereicherungen zu erkunden!
Wir werden Martha nach ihrer Eingewöhnung in unserer Auffangstation genauer untersuchen, um ihre zukünftige Pflege zu bestimmen.
Update: Januar 2022
Im November letzten Jahres wurde Martha einer gründlichen tierärztlichen Untersuchung unterzogen. Im Allgemeinen war ihr Zustand recht gut. In einem Jahr wird sie jedoch einer weiteren Untersuchung unterzogen, die sich mehr auf ihre Zähne konzentrieren wird.
Seit ihrer Ankunft im BÄRENWALD Domazhyr zeigt Martha starkes stereotypes Verhalten, da sie ein Leben lang in Gefangenschaft lebte. Dieses Verhalten nimmt jedoch immer mehr ab, da die Pfleger ihr viel Abwechslung bieten und sie sich an ihr neues Leben in einem grösseren Umfeld gewöhnt.
Im Dezember 2021 hielt Martha das erste Mal in ihrem Leben Winterruhe. Sie schläft immer noch, was ein gutes Zeichen für ihr Wohlbefinden ist, und wir freuen uns darauf, sie im Frühjahr wiederzusehen.
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