Feuerwerk: Eine grosse Belastung für alle Tiere
Jedes Jahr aufs Neue leiden unsere Haustiere, Wildtiere sowie auch Bauernhoftiere enorm
In der Schweiz wird jeweils am 1. August sowie auch an Silvester fleissig Feuerwerk gezündet. Feuerwerk stellt nicht nur eine Belastung für die Umwelt dar, sondern versetzt durch die Knallerei und die Lichter am Himmel auch viele Tiere in Panik. Jedes Jahr aufs Neue leiden unsere Haustiere, Wildtiere wie zum Beispiel Igel, Wildvögel und Rehe sowie auch Bauernhoftiere wie Pferde oder Kühe enorm. In extremen Fällen kann Feuerwerk sogar zum Tod der Tiere führen.
Auswahl betroffener Tiere
Igel
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Hunde und Katzen
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Pferde
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Vögel
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Fluchttiere
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IGEL: Gemäss dem Verein Pro Igel können Igel an Silvester aus dem Winterschlaf gerissen werden, wenn ein Böller in der Nähe ihres Nestes gezündet wird. Der Igel verbraucht so enorm viel Energie, welche am Ende des Winters fehlt. Dies kann zum Tod des Igels führen. Auch in den warmen Monaten kann die Knallerei die Igel gemäss der Auskunft des Walter Zoos stören. Igel haben ein sehr feines Gehör und nehmen das Feuerwerk somit lauter wahr als wir Menschen.
HUNDE UND KATZEN: Während einige Hunde und Katzen nur sehr schwach auf Feuerwerk reagieren, haben andere panische Angst und verkriechen sich. Einige Haustiere reagieren auch mit gesundheitlichen Beschwerden wie Durchfall. Für unsere Vierbeiner handelt es sich um eine ungewohnte Situation, welche sie nicht einordnen können und zudem viel stärker wahrnehmen als wir Menschen. Immer wieder werden Heimtiere nach Feuerwerkslärm vermisst gemeldet. Sowohl das Tierheim Paradiesli sowie auch der Tierschutzbund Basel Regional würden ein Verbot von lautem Feuerwerk begrüssen.
PFERDE: Auf Bauernhöfen reagieren besonders Pferde als Fluchttiere sehr stark auf Feuerwerk. Die Verantwortlichen des Lebenshofes TierMensch beschreiben beispielsweise, dass eines ihrer Pferde bei Feuerwerk durchdreht und wild herum galoppiert. Auch der Hof Narr erzählte uns, wie ein Pferd in Panik geflohen ist und sich bei dem orientierungslosen Herumirren schwer verletzt hat.
VÖGEL: Laut der Vogelwarte Sempach konnte wissenschaftlich nachgewiesen werden, dass auch Vögel panisch auf Feuerwerkslärm reagieren. Aufgrund von Feuerwerk kann es vorkommen, dass Vögel für mehrere Tage aus einem Naturschutzgebiet verschwinden oder jenes nach wiederholtem Vorkommen des Lärms sogar ganz meiden. Zudem erklärt die Vogelwarte, dass es durch die Flucht- und Panikreaktion im Winter zu einer Reduktion der Kondition kommen kann, was in Extremfällen zu lebensbedrohlichen Situationen führen kann. Da viele Vögel in Panik geraten, sind auch Kollisionen mit Fassaden möglich. Im Sommer besteht die Gefahr vor allem darin, dass Küken durch die Knallerei von ihren Eltern (Nestflüchtern) getrennt werden und somit ein leichtes Opfer von Fressfeinden werden. Allgemein konnte nachgewiesen werden, dass Störungen, wie beispielsweise Feuerwerk, zu einer Reduktion der Fortpflanzungsrate sowie zu einer reduzierten Lebensdauer von Vögeln führen kann. Daher kann Feuerwerkslärm die Artenvielfalt gefährden.
FLUCHTTIERE: Im Tierpark Lange-Erlen in Basel leben viele einheimische Wildtiere. Der Tierparkleiter stellt vor allem bei den Fluchttieren wie Hirschen oder Gämsen eine starke Reaktion auf Feuerwerk fest. Einige der Tiere springen unkontrolliert herum und können sich dadurch auch verletzen. Im Tierpark sind auch schon einige Tiere aufgrund des Feuerwerklärms gestorben. Während die Verantwortlichen im Tierpark versuchen, die Tiere in geschützte Bereiche wie Stallungen zu bringen, sind Tiere in der freien Natur dem Lärm schutzlos ausgesetzt. Die Knallerei kann dazu führen, dass die Tiere panisch flüchten und so zum Beispiel vor ein Auto springen und Unfälle verursachen. In schlimmen Fällen kann Feuerwerkslärm sogar zu Fehlgeburten führen.
Tierfreundliche Alternativen
Lautes Feuerwerk ist nicht mehr zeitgemäss. Vor allem auch, weil es mittlerweile zahlreiche tierfreundliche Alternativen gibt. Beispielsweise kann Neujahr oder der Nationalfeiertag in Zukunft mit lautlosem Feuerwerk, mit Drohnenshows, Wassershows oder Höhenfeuern gefeiert werden.
Bei Höhenfeuern muss jedoch darauf geachtet werden, dass der Holzhaufen erst kurz vor dem Abbrennen errichtet wird und ein Schutzzaun aufgestellt wird. So kann vermieden werden, dass sich beispielsweise Igel in dem Holzhaufen verkriechen und den Flammen zum Opfer fallen.
Initiative als Hoffnung für die Tiere
Am 3. November 2023 überreichten die Initianten und die Partnerorganisationen der Feuerwerksinitiative der Bundeskanzlei in Bern insgesamt 137'429 Unterschriften. Somit wurde die benötigte Anzahl an 100'000 beglaubigten Unterschriften deutlich übertroffen.
Das Ziel der Initiative: privates Feuerwerk in der Schweiz einschränken. Für Veranstaltungen von überregionaler Bedeutung wäre Feuerwerk aber mit einer entsprechenden Bewilligung weiterhin möglich.
Wir gehen davon aus, dass es innerhalb der nächsten zwei Jahre zu einer Volksabstimmung kommen wird.
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