Gänsefarm

VIER PFOTEN deckt Tierquälerei in der Mode auf

Neues Filmmaterial zeigt, dass für die Gewinnung von Daunen und Federn immer noch Lebendrupf praktiziert wird

2.11.2022

VIER PFOTEN enthüllt neues Beweismaterial, das bestätigt, dass bei der Produktion von Daunen und Federn immer noch Lebendrupf betrieben wird - eine grausame Praxis, die auch in die Lieferketten der Modebranche Einzug hält. Von 35 besuchten Farmen wurde berichtet, dass fast die Hälfte an Lebendrupf beteiligt war.

Das beunruhigende Filmmaterial zeigt, wie die Gänse bei lebendigem Leib gerupft werden und dabei kräftig mit den Flügeln schlagen, was auf die starken Schmerzen und das Leid der Tiere hinweist. Die Gänse wiesen auch Hautverletzungen, Blutergüsse und gebrochene oder verrenkte Flügelknochen auf, und einige lagen bewegungsunfähig oder sogar tot da.

Zwei tote Gänse in einem Gehege

Das neue Filmmaterial ist ein Weckruf für Modemarken, Massnahmen zu ergreifen um die Verwendung von Daunen zu reduzieren. Zusätzlich müssen mehr Tierschutzzertifizierungen genutzt werden, um die Risiken des Lebendrupfens zu verringern. Die Marken müssen ausserdem dafür sorgen, dass auch in den Zuchtbetrieben, in denen ebenfalls Lebendrupf dokumentiert wurde, Kontrollen durchgeführt werden.

Aktuell sind weniger als 5 % des weltweiten Angebots an Daunen und Federn nach einem Tierschutzzertifikat zertifiziert, das die Praxis des Lebendrupfs eindämmt. Dies ist eine äusserst besorgniserregende Statistik und ein trauriges Indiz dafür, wie gut die artgerechte Haltung dieser Vögel gewährleistet und berücksichtigt wird

Gänse, die auf einem Bauernhof lebend gerupft wurden

Ziel des Lebendrupfens ist es, die Anzahl der erzeugten Daunen und Federn zu maximieren und gleichzeitig sicherzustellen, dass die Qualität höher ist als bei der Gewinnung aus Schlachthöfen. Bei Gänsen in Zuchtbetrieben ist das Risiko des Lebendrupfens besonders hoch, da sie länger gehalten werden (4-5 Jahre) und häufiger gerupft werden können als die Tiere, die zur Fleischgewinnung gehalten werden.

«Untersuchungen wie diese machen deutlich, warum es so wichtig ist, dass Modeunternehmen Verantwortung für das Wohlergehen der in ihren Lieferketten verwendeten Tiere übernehmen. Kein Tier sollte für Kleidung leiden müssen, vor allem, wenn es warme, nachhaltige und luxuriöse Alternativen gibt, die die Unternehmen verwenden können.»

Jessica Medcalf, Global Corporate Engagement Manager für Textilien bei VIER PFOTEN

Gänse in einem Teich

Alternativen zu Daunen gibt es schon seit Jahren auf dem Markt, so z. B. recyceltes PET oder Polyester, das von Unternehmen wie Adidas, The North Face, Patagonia, Helly Hansen, Vaude, Lululemon und Kathmandu verwendet wird. Seit Kurzem wird zudem eine tolle Innovation namens FLWRDWN, eine Daune aus Wildblumen, die von Pangaia entwickelt wurde, verwendet. 
Käufer können dazu beitragen, diese Szenen der Grausamkeit zu beenden, indem sie das Versprechen für #WearItKind abgeben. Das heisst: Mode, die aus Tieren gewonnen wird, zu verfeinern, zu reduzieren und durch tierfreundliche Alternativen zu ersetzen.

Wir brauchen Mitgefühl in der Mode

Sehen Sie sich unser Video an, um weitere Informationen zu erhalten und um herauszufinden, wie wir gemeinsam eine tierfreundliche Zukunft der Mode erreichen können.

Häufig gestellte Fragen

Wo wurde das Filmmaterial aufgenommen?

Das Filmmaterial wurde auf polnischen Gänsefarmen aufgenommen und VIER PFOTEN von einer zuverlässigen Quelle zur Verfügung gestellt.

Wer sind die weltweit grössten Produzenten von Daunen und Federn?

China produziert etwa 70 % der weltweiten Daunen- und Federprodukte[1], während Polen der drittgrösste Produzent von Federn und Daunen auf der Welt ist[2]. Weitere wichtige Exporteure von Daunen und Federn sind die USA und Deutschland[3].

Ist Lebendrupf notwendig?

Lebendrupf zur Gewinnung von Daunen und Federn von Gänsen ist nicht notwendig und könnte stattdessen nach der Schlachtung entnommen und aufbereitet werden.

Wozu werden Daunen in der Mode verwendet?

Daunen werden hauptsächlich als Isoliermaterial in Aktiv- und Outdoor-Bekleidung verwendet und finden sich beispielsweise in Daunenjacken, Westen und Mänteln.

Worauf sollten Konsumenten beim Kauf von Winter- und Outdoor-Bekleidung achten?

Konsumenten sollten alle nicht zertifizierten Daunenprodukte meiden, da Daunen aus solchen Lieferketten bekanntermassen keine Massnahmen zur Reduzierung der Risiken des Lebendrupfens ergreifen. Achten Sie stattdessen auf Etiketten, die Daunen ausweisen, die entweder nach dem «Responsible Down Standard» (RDS) oder nach dem «Global Recycle Standard» (GRS) oder «Recycled Content Standard» (RCS) zertifiziert sind.

Zertifizierte recycelte Daunen sind jedoch nicht unbedingt weniger tierquälerisch erzeugt als neue Daunen, da sie ursprünglich mit Tierleid verbunden gewesen sein können, insbesondere wenn sie nicht zertifiziert waren. 
Der beste Weg, die Risiken des Lebendrupfens zu umgehen, ist daher die Suche nach nachhaltigen, tierfreien Alternativen zu Daunen. Einige der Marken, die bei diesen Alternativen Pionierarbeit leisten, sind Patagonia, Finisterre, Wuxly Movement, Houdini, NORDEN, Mini Rodini, Culthread und tentree.

Faktenblatt Daunen | Wear it Kind

Faktenblatt Daunen | Wear it Kind

Im Jahr 2022 hat VIER PFOTEN neues Filmmaterial veröffentlicht, welches zeigt, dass Lebendrupf bei der weltweiten Produktion von Daunen und Federn immer noch weit verbreitet ist - eine Praxis, die auch in die Lieferketten der Modebranche hineinspielt.

Quellenverweis

1 Future Market Insights 2021, Down and feather market. [accessed 19 October 2022]. https://www.futuremarketinsights.com/reports/down-and-feather-market
2 The Observatory of Economic Complexity n.d., Feather/down stuffing in Poland. [accessed 19 October 2022]. https://oec.world/en/profile/bilateral-product/feathers-and-down-used-for-stuffing/reporter/pol?redirect=true
3 The Observatory of Economic Complexity n.d., Bird feathers and skins. [accessed 19 October 2022]. https://oec.world/en/profile/hs/bird-feathers-and-skins?redirect=true
Gänse in Freilandhaltung

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