Gelebtes Mitgefühl: Fürsorge für aus dem Hundefleischhandel gerettete Hunde
61 Hunde wurden praktisch über Nacht in unsere Obhut gebracht. Zwei VIER PFOTEN Mitarbeiter versorgten sie
Einen Hund zu haben bedeutet wunderbare Momente und viel Spass - aber natürlich auch viel Arbeit und Verantwortung. Stellen Sie sich also vor, wie es wäre, wenn Sie plötzlich 61 Welpen versorgen müssten! Das ist zwei unserer kambodschanischen Mitarbeitern passiert.
Die Tiere wurden aus einem Lkw, der sie in ein Schlachthaus bringen sollte, gerettet. Die Hundehändler wurden von der zuständigen Behörde der Provinz Siem Reap, die damit ein neues Gesetz exekutierten, festgenommen. VIER PFOTEN hat die Behörden bei der Verfolgung der Händler unterstützt. Letztere hatten versucht, die Hunde aus Siem Reap in eine andere Provinz zu schmuggeln.
Obwohl die Hunde sehr verstört, einige auch schwer verletzt waren, verbesserte sich ihr Zustand nach der Rettung rapide. Das ist auf die engagierte Arbeit und das aussergewöhnliche gelebte Mitgefühl unserer kambodschanischen Tierpfleger Thourn Chout und Cheat Viboul zurückzuführen.
Die beiden kümmerten sich intensiv um die Hunde, wobei sie u.a. ihre Zwinger reinigten, mit ihnen Gassi gingen und sie medizinisch versorgten. Jeder Hund musste zwei Mal im Monat gebadet werden. Einige von ihnen waren so traumatisiert, dass sie versuchten, Thourn und Cheat zu beissen. Die zwei Pfleger verloren allerdings zu keinem Zeitpunkt ihre Geduld oder Hoffnung; sie verrichteten unermüdlich ihre Arbeit – mit Liebe und Umsicht.
VIER PFOTEN Pfleger Chout erinnert sich besonders an eine Hündin namens Maverick, die ihn mit ihrer Entwicklung nach der Rettung und Übersiedelung ins Tierheim überraschte. Sie war bei ihrer Ankunft nervös und verängstigt. Aber mit der Zeit, viel Liebe und Zuwendung, blühte Maverick auf.
Chout gibt zu, dass er früher bei seinen eigenen Haustieren diese enge Bindung nicht verspürt hatte. Er dachte nicht einmal, dass er eine besondere Affinität für Tiere hatte. Sowohl er als auch Thourn sind sich auch einig, dass ihnen zuvor das Ausmass des Horrors und der Risiken des Hundefleischhandels nicht bewusst waren. Seit sie im Tierheim arbeiten, sind sie täglich aufs Neue erstaunt, welchen Unterschied sie für das Leben der Tiere machen können, nicht zuletzt indem sie ihnen die Chance auf ein neues Zuhause geben.
Nachdem sie mit eigenen Augen gesehen hatten, was diese unfassbare Grausamkeit für die Tiere bedeutet, sind sie nun leidenschaftliche Verfechter eines Verbots des Hundefleischhandels. Es gelang ihnen auch, jeden einzelnen von ihnen weiterzuvermitteln, nachdem sie zuvor intensiv an der Sozialisierung und dem Leinentraining der Hunde gearbeitet hatten,.
Jedes Jahr werden geschätzte zehn Millionen Hunde und Katzen in Kambodscha gefangen und transportiert, um geschlachtet zu werden. Viele der Tiere sind gestohlene Haustiere oder streunende Tiere, die auf der Strasse und in ländlichen Dörfern aufgelesen werden. Das riesige Ausmass des Handels und des Tierleids, das damit einhergeht, macht ihn zu einem der gravierendsten Tierschutzprobleme in Südostasien. Darüber hinaus gibt es aufgrund der Gefahr der Tollwut und anderer übertragbarer Krankheiten grosse Gesundheitsrisiken auch für Menschen.
Das Ziel von VIER PFOTEN ist es, die Regierungen in Kambodscha, Vietnam und Indonesien dazu zu bringen, die Tierschutzgesetze zu verschärfen und auch zu exekutieren, um das Fangen, das Schlachten und das Essen von Hunden und Katzen endlich zu unterbinden. Dabei sind uns schon einige Erfolge vergönnt gewesen, etwa die Schliessung der letzten Hundefleischrestaurants in Hoi An, Vietnam. Wir hoffen sehr, dass dieser abscheuliche Handel irgendwann endgültig Geschichte ist.