#BehindTheScenes im BÄRENWALD Arbesbach
Tierpflegerin und Verwaltungsmitarbeiterin Gerlinde Mairhofer gewährt uns einen exklusiven Blick hinter die Kulissen der österreichischen Bärenauffangstation
Die VIER PFOTEN Bärenauffangstation mit Sitz in Niederösterreich bietet seit 1998 aus schlechter Haltung geretteten Bären ein lebenslanges Zuhause. Um mehr über das tägliche Geschehen im BÄRENWALD Arbesbach zu erfahren, haben wir Tierpflegerin und Verwaltungsmitarbeiterin Gerlinde Mairhofer interviewt, die seit März 2014 in der Rettungsstation arbeitet. Gerlinde gibt uns einen exklusiven Blick hinter die Kulissen.
Kannst du uns einen üblichen Arbeitstag beschreiben?
Zuerst machen wir einen Kontrollgang, bereiten das Futter und die Medikamente für die Bären vor und verstecken etwa die Hälfte des Futters. Wir reinigen die Bärenhöhlen, wenn nötig, und erledigen auch Verwaltungsarbeiten. Normalerweise mache ich dann Fotos und Videos von den Bären. Am Nachmittag arbeite ich daran, die andere Hälfte des Futters für die Bären vorzubereiten und zu verstecken. Ich mache auch Führungen mit unseren Besuchern (wenn es keinen Lockdown gibt) und am Ende des Tages gibt es noch einmal eine letzte Kontrollrunde.
Wie viele Tiere leben im BÄRENWALD Arbesbach?
Im Moment leben vier Bären und ein Kater in der Auffangstation.
Was macht deinen Job zu etwas ganz Besonderem?
Die Möglichkeit zu haben, sich um unsere geretteten Tiere zu kümmern und jedes einzelne Tier und seinen Charakter kennen zu lernen. Teil einer globalen Tierschutzorganisation zu sein, die Möglichkeit zu haben, Menschen aus anderen Tierheimen zu treffen und etwas über ihr Tierheim und ihr Land zu erfahren. Manchmal kann man sogar dorthin gehen und während eines Job-Rotationsverfahrens helfen. Das ist etwas ganz Besonderes.
Was war einer der erfreulichsten oder denkwürdigsten Momente deiner Arbeit?
Die ersten Schritte von Emma, Erich und Miri (die inzwischen leider verstorben ist) auf dem Waldboden, nachdem sie 2015 aus einem winzigen Betongehege in einem Park in Oberösterreich gerettet wurden.
Was ist der herausforderndste Aspekt der Arbeit mit Tieren/Arbeit in einer Auffangstation?
Zu bemerken, wenn ein Tier sein Verhalten ändert. Da Bären wilde Tiere sind, wollen sie keine Schwäche zeigen. Daher ist es nicht so einfach, das wahrzunehmen. Und sich von einem Tier zu verabschieden, das man gepflegt hat. Das ist eine echte Herausforderung.
Was hast du gemacht, bevor du zu VIER PFOTEN gekommen bist?
Ich war 26 Jahre lang in einem Bauunternehmen tätig und habe dort Verwaltungsarbeit geleistet.
Was gefällt dir an der Arbeit in der Auffangstation am besten?
Mit Tieren zusammen zu sein und draussen zu arbeiten, egal ob das Wetter gut oder schlecht ist und auch die Möglichkeit zu haben, andere Dinge zu tun, wie z.B. zu fotografieren oder Führungen zu machen.
Hast du ein Lieblingstier in der Auffangstation? Wenn ja, warum?
Nein, ich habe kein Lieblingstier. Sie sind alle etwas Besonderes und meine Lieblinge.
Wie hat deine Arbeit im BÄRENWALD Arbesbach dein Leben verändert und sich auf Familie/Freunde/Umfeld ausgewirkt?
Ich verbringe nicht mehr den ganzen Tag im Haus und ich habe jetzt einen Hund, was vorher nicht möglich gewesen wäre. Tierschutz war für mich schon immer wichtig, aber seit ich im Tierheim arbeite, ist Tierschutz ein Teil meines Jobs. Meine Familie sagt, dass das jetzt der richtige Beruf für mich ist!
Was machst du ausserhalb der Arbeit? Was ist deine Leidenschaft?
Ich gehe gerne mit meinem Hund Keksi und meinem Mann spazieren. Ich verbringe auch gerne Zeit mit meinen Katzen, Hühnern und Enten. In meiner Freizeit mache ich ausserdem gerne Gartenarbeit.
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