Kaninchen gehören nicht ins Osternest.

Bitte keine Kaninchen im Osternest!

VIER PFOTEN erklärt, warum die Kaninchenhaltung umfangreiches Wissen erfordert

14.4.2025

Zürich, 14. April 2025 – Vor Ostern rücken Kaninchen als Haustiere in den Fokus. Sie landen nicht selten als lebendes Geschenk für Kinder im Osternest. Die Langohren gelten als anspruchslos und pflegeleicht und damit als ideale Einsteigerhaustiere. Die globale Tierschutzorganisation VIER PFOTEN warnt jedoch vor dieser falschen Annahme. Tatsächlich erfordert die Haltung von Kaninchen viel Zeit und umfangreiches Wissen, um den Bedürfnissen der Tiere auch nur annähernd gerecht zu werden.

Kaninchen lassen mit ihrem niedlichen Äusseren nicht nur Kinderherzen höherschlagen. Wer möchte sie da nicht gerne auf den Arm nehmen und streicheln. Was viele nicht wissen: Kaninchen sind absolut keine Kuscheltiere. 

«Viele mögen es gar nicht, von uns Menschen zu viel angefasst, hochgehoben oder gestreichelt zu werden. Daher sind sie für kleine Kinder im Regelfall vor allem als Kuscheltier völlig ungeeignet.»

Yasmine Wenk, Kampagnen-Koordinatorin Haustiere bei VIER PFOTEN Schweiz

Kaninchen sind sehr soziale Tiere und dürfen nicht alleine gehalten werden. Die Haltung in einem handelsüblichen Käfig ist ungeeignet. 

«Ein naturnahes Gehege, idealerweise draussen, von mindestens zehn Quadratmetern ist unabdingbar, damit Kaninchen ihre natürlichen Verhaltensweisen ausleben können. Es sollte auf jeden Fall Möglichkeiten zum Rückzug, zum Graben, erhöhte Ebenen und jede Menge Abwechslung bieten. Daher sollte der Zaun des Geheges mindestens 50 Zentimeter in die Erde eingelassen werden und mindestens 150 Zentimeter hoch sein.»

Yasmine Wenk

Zudem sollte das Gehege die Kaninchen vor Witterungen sowie vor feindlichen Tieren schützen. Der Lebensraum ist idealerweise ruhig, hell und frei von Zugluft oder extremer Hitzeeinstrahlung. 

«Daher ist die Haltung auf kleinen Balkonen wegen der Gefahr eines Wärmestaus auch nicht empfehlenswert.»

Yasmine Wenk

Angemessene Fütterung
Wie bei jedem Tier ist auch bei Kaninchen das angemessene Futter enorm wichtig, um gesund, fit und zufrieden zu bleiben. Optimale Ernährung enthält alle erforderlichen Nährstoffe, unterstützt das Verdauungssystem der Tiere und trägt zu einem gesunden Abrieb der Zähne bei. Zu einer idealen Kaninchenernährung gehören Gras/Heu, Grünfutter, Gemüse, Früchte und Zweige. Gras/Heu sollte den Kaninchen immer zur Verfügung stehen und einen Grossteil der Ernährung ausmachen. Grünfutter kommt der natürlichen Ernährung der Kaninchen am nächsten, dazu gehören zum Beispiel Gras, Löwenzahn, Basilikum oder auch Pfefferminz. Bei Obst ist Vorsicht angesagt. Es darf nur in geringen Mengen und z.T. auch nur hin und wieder den Kaninchen angeboten werden. Zuviel davon kann zu Durchfall, Anstieg des Blutzuckerspiegels und Reizung der Haut führen. Handelsübliche Körnermischungen/Trockenfutter, welches Getreide beinhaltet, gehört nicht auf den Speiseplan. Die Verdauung der Kaninchen ist nicht für diese Form von Nährstoffen ausgelegt, sodass das Getreide nicht verarbeitet werden kann.

Chantal Häberling

Chantal Häberling

Press Officer

chantal.haeberling@vier-pfoten.org

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VIER PFOTEN – Stiftung für Tierschutz
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VIER PFOTEN ist die globale Tierschutzorganisation für Tiere unter direktem menschlichem Einfluss, die Missstände erkennt, Tiere in Not rettet und sie beschützt. Die 1988 von Heli Dungler und Freunden in Wien gegründete Organisation tritt für eine Welt ein, in der Menschen Tieren mit Respekt, Mitgefühl und Verständnis begegnen. Im Fokus ihrer nachhaltigen Kampagnen und Projekte stehen Streunerhunde und -katzen sowie Heim-, Nutz- und Wildtiere – wie Bären, Grosskatzen und Orang-Utans – aus nicht artgemässer Haltung sowie aus Katastrophen- und Konfliktzonen. Mit Büros in Australien, Belgien, Bulgarien, Deutschland, Frankreich, Grossbritannien, im Kosovo, den Niederlanden, Österreich, der Schweiz, Südafrika, Thailand, der Ukraine, den USA, Vietnam sowie Schutzzentren für notleidende Tiere in elf Ländern sorgt VIER PFOTEN für rasche Hilfe und langfristige Lösungen. In der Schweiz ist die Tierschutzstiftung ein Kooperationspartner vom Arosa Bärenland, dem ersten Bärenschutzzentrum, welches geretteten Bären aus schlechten Haltungsbedingungen ein artgemässes Zuhause gibt.

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