Feuerwerksknaller an Silvester
Eine Belastung für Tier, Umwelt und Mensch
Bern, 19. Dezember 2024 – Knallkörper und Feuerwerke, die an Silvester gezündet werden, haben eine Schattenseite: Laute Explosionen und grelle Lichtblitze lösen nicht nur bei Heim-, Wild- und Nutztieren Panik und Stress aus, sondern beeinträchtigen auch viele Menschen, etwa durch Schlafstörungen, Angstgefühle oder andere Stressreaktionen. Darüber hinaus tragen Feuerwerke erheblich zur Umweltverschmutzung bei, da sie Feinstaub freisetzen und grosse Mengen an Müll in der Natur hinterlassen. Tierschutzorganisationen wie der Schweizer Tierschutz STS, VIER PFOTEN – Stiftung für Tierschutz, die Stiftung für das Tier im Recht (TIR) und die Fondation Franz Weber weisen immer wieder auf die gravierenden Auswirkungen von Feuerwerken auf Tiere, Menschen und die Umwelt hin und fordern strengere Regelungen. Fast 140'000 Schweizerinnen und Schweizer haben daher die Volksinitiative «Für eine Einschränkung von Feuerwerk» unterschrieben, die die Einschränkung der Verwendung von knallenden Feuerwerken durch Private fordert.
Die Initiative wird – neben vielen weiteren Befürworterinnen und Befürwortern aus den Bereichen Tierschutz, Umwelt und Gesundheit – vom Schweizer Tierschutz STS, VIER PFOTEN – Stiftung für Tierschutz, der Stiftung für das Tier im Recht (TIR) und der Fondation Franz Weber unterstützt. Gemeinsam appellieren sie an die Bevölkerung, zum Jahreswechsel Alternativen zu wählen und beim Einsatz von Feuerwerkskörpern Rücksicht auf Tiere, Umwelt und Mitmenschen zu nehmen.
Volksinitiative «Für eine Einschränkung von Feuerwerk»
Die eidgenössische Volksinitiative für eine Einschränkung von Feuerwerk (Feuerwerksinitiative) will den Verkauf und die Verwendung von Lärm erzeugenden Feuerwerkskörpern einschränken, um Mensch und Tier vor den negativen Auswirkungen zu schützen. Zudem soll die Umwelt vor der durch Feuerwerke entstehenden Feinstaubbelastung und dem verursachten Abfall bewahrt werden. Für Anlässe von überregionaler Bedeutung würden Ausnahmebewilligungen weiterhin möglich bleiben. Auch Gemeinden könnten weiterhin offizielle Feuerwerke beispielsweise am 1. August oder an Silvester organisieren. Die Initiative befindet sich zurzeit in der parlamentarischen Beratung.
Gravierende Auswirkungen auf die Gesundheit von Mensch und Tier
Für viele Menschen bedeutet lautes Feuerwerk mehr als nur eine Belästigung – insbesondere für jene, die unter Knallphobien leiden, kann es starke Panik und erheblichen Stress auslösen. Die plötzlichen, ohrenbetäubenden Geräusche sind aber auch für Tiere eine extreme Belastung. Hunden und Katzen, deren Gehör bis zu viermal empfindlicher ist als das des Menschen, erscheinen die Knallgeräusche oft wie eine unmittelbare Bedrohung, was Panikreaktionen zur Folge hat. In ihrer Angst versuchen viele Tiere zu fliehen, was nicht selten gefährliche Situationen im Strassenverkehr auslöst und zu schweren Verletzungen bei Mensch und Tier führen kann. Solche belastenden Situationen haben zudem langfristige negative Auswirkungen auf das Verhalten und die Gesundheit der Tiere.
Tipps zum Schutz von Haustieren
Um Haustiere vor den Belastungen durch Feuerwerke zu schützen, können folgende Massnahmen hilfreich sein:
- Spaziergänge möglichst zu ruhigeren Tageszeiten durchführen
- Sichere Rückzugsorte in der Wohnung schaffen
- Tiere nicht allein lassen
- Katzenklappen schliessen
- Bei sehr geräuschempfindlichen und gestressten Tieren nur nach Absprache mit dem Tierarzt Beruhigungsmittel verabreichen
Aufruf zu Feuerwerks-Alternativen
Zum Schutz von Mensch, Tier und Umwelt raten die Organisationen auf umweltfreundliche und lärmfreie Alternativen zu knallenden Feuerwerken zu nutzen. Glockengeläut und das Entzünden von Feuer gehören zu den alten Traditionen vieler Kulturen und sind besonders in der Schweiz rund um den Jahreswechsel oder zu besonderen Feiertagen fester Bestandteil. Solche Rituale führt Menschen zusammen und fördert die Gemeinschaft, ohne dabei negative Auswirkungen auf Tiere oder die Umwelt zu haben. Moderne Drohnen- und LED-Shows erzeugen beeindruckende visuelle Effekte – ganz ohne Lärm und Umweltbelastung.
Rechtssicherheit mit der Feuerwerksinitiative
Immer mehr Gemeinden – im Kanton Graubünden sind es mittlerweile 30 – verzichten an Silvester auf Feuerwerk und bieten damit Tierhaltenden einen einigermassen knallfreien Rückzug während der Feiertage. Da Lärm und Abfall jedoch keine Gemeindegrenzen respektieren, bedarf es dringend einer klaren und einheitlichen Regelung auf nationaler Ebene, um den bestehenden Flickenteppich an lokalen Vorschriften zu vereinheitlichen.
Mehr Informationen unter: https://www.feuerwerksinitiative.ch
Für Rückfragen
Schweizer Tierschutz STS
Simon Hubacher
Leiter Medienstelle
www.tierschutz.com
Telefon +41 (0)76 531 52 80
media@tierschutz.com
Stiftung für das Tier im Recht (TIR)
Bianca Körner
Rechtswissenschaftliche Mitarbeiterin
www.tierimrecht.org
Telefon +41 (0)43 443 06 43
koerner@tierimrecht.org
VIER PFOTEN – Stiftung für Tierschutz
Dominik del Castillo
Campaigner Wildtiere
www.vier-pfoten.ch
Telefon +41 (0)43 501 57 43
dominik.delcastillo@vier-pfoten.org
Fondation Franz Weber
Monika Wasenegger
Geschäftsleitungsmitglied
www.ffw.ch
Telefon +41 (0)79 655 34 74
monikawasenegger@ffw.ch
Oliver Loga
Press Manager+41 43 883 72 51
VIER PFOTEN – Stiftung für Tierschutz
Altstetterstrasse 124, 8048 Zürich
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VIER PFOTEN ist die globale Tierschutzorganisation für Tiere unter direktem menschlichem Einfluss, die Missstände erkennt, Tiere in Not rettet und sie beschützt. Die 1988 von Heli Dungler und Freunden in Wien gegründete Organisation tritt für eine Welt ein, in der Menschen Tieren mit Respekt, Mitgefühl und Verständnis begegnen. Im Fokus ihrer nachhaltigen Kampagnen und Projekte stehen Streunerhunde und -katzen sowie Heim-, Nutz- und Wildtiere – wie Bären, Grosskatzen und Orang-Utans – aus nicht artgemässer Haltung sowie aus Katastrophen- und Konfliktzonen. Mit Büros in Australien, Belgien, Bulgarien, Deutschland, Frankreich, Grossbritannien, im Kosovo, den Niederlanden, Österreich, der Schweiz, Südafrika, Thailand, der Ukraine, den USA, Vietnam sowie Schutzzentren für notleidende Tiere in elf Ländern sorgt VIER PFOTEN für rasche Hilfe und langfristige Lösungen. In der Schweiz ist die Tierschutzstiftung ein Kooperationspartner vom Arosa Bärenland, dem ersten Bärenschutzzentrum, welches geretteten Bären aus schlechten Haltungsbedingungen ein artgemässes Zuhause gibt.