Igel im Wald

Im Herbst ist der Igel los

VIER PFOTEN bittet um Rücksichtnahme auf die stacheligen Tiere

24.10.2023

Zürich, 24. Oktober 2023 – Wenn sich die Blätter bunt verfärben und die Tage länger dunkel werden, ist Hochsaison für die Igel, denn sie sind im Herbst besonders aktiv. Die Tiere suchen Nahrung für den nötigen Winterspeck und einen geeigneten Unterschlupf für den Winterschlaf. Gesunde, kräftige Igel überleben den Winter in der freien Natur ohne Probleme. Wenn sie nicht gestört werden.

Die globale Tierschutzorganisation VIER PFOTEN bittet, Igel nicht aus falsch verstandener Fürsorge der Natur zu entnehmen. Dies wäre laut Schweizer Heimat- und Naturschutzgesetz auch nicht erlaubt. Der Igel ist ein Wildtier und gehört nur im absoluten Notfall, also wenn das Tier verletzt, krank oder verwaist ist, in menschliche Obhut. Ab einem Gewicht von 500 Gramm sind Igel grundsätzlich ausreichend gewappnet, um den Winterschlaf zu überstehen.

«Wenn man Igel tagsüber sieht, ist es in der Regel ein Hinweis, dass es sich um schwache, verletzte, kranke oder elternlose Tiere handelt, denn gesunde Igel sind normalerweise nur nachtaktiv.»

Dominik del Castillo, Campaigner Wildtiere bei VIER PFOTEN Schweiz

Igel gesichtet, was nun?
Findet man einen offensichtlich hilfsbedürftigen Igel, fängt man diesen am besten behutsam mit Handschuhen ein und bringt das Tier in einem Katzentransportkorb zu der nächstgelegenen Igelstation. Denn die Pflege erfordert Expertise, Zeit und Wissen und sollte nur von einer Fachperson übernommen werden. In der Schweiz gibt es Igelstationen in verschiedenen Kantonen. Dort kümmern sich Expertinnen und Experten um das Wohl der Tiere. 

Gartenbesitzer sind gefragt
Um ihre Energiereserven für den Winterschlaf aufzufüllen, sind Igel nun vermehrt auf Nahrungssuche. Als Insektenfresser brauchen sie tierische Proteine. Igel jagen nachts Schnecken, Käfer, Spinnen, Insekten und Larven. Wer ihnen die Futtersuche erleichtern will, sollte seinen Garten für Insekten attraktiv halten. Im Normalfall brauchen Igel kein zusätzliches Futter von Menschen, in einigen Kantonen ist das Füttern von Wildtieren sogar verboten. 

Damit die stacheligen Tiere gut in den Winter kommen, können alle Gartenbesitzerinnen und -besitzer mit liegengelassenen Laub-, Zweige- oder Komposthaufen den Igeln Schutz vor Wind und Wetter bieten. Zudem sollte unbedingt auf Motorsensen verzichtet werden. Diese sind, nach dem Autoverkehr eine der häufigsten Verletzungs- und Todesursachen von Igeln durch Menschenhand. Die Tiere bauen sich gern unter Hecken ihren Unterschlupf und können durch ihre gute Tarnung oft nicht rechtzeitig, vor dem Einsatz der Motorsense, erkannt werden. Auch Mähroboter können für Igel gefährlich werden und sollten daher nach dem späten Nachmittag nicht mehr laufengelassen werden, und wenn möglich nur unter Aufsicht.

Chantal Häberling

Chantal Häberling

Press Officer

chantal.haeberling@vier-pfoten.org

+41 43 501 57 45

VIER PFOTEN – Stiftung für Tierschutz
Altstetterstrasse 124, 8048 Zürich

VIER PFOTEN auf Social Media

Bleiben Sie auf unseren Social Media Kanälen über Tierschutzthemen und VIER PFOTEN Aktivitäten auf dem Laufenden:

oder abonnieren Sie unseren Newsletter

 

VIER PFOTEN ist die globale Tierschutzorganisation für Tiere unter direktem menschlichem Einfluss, die Missstände erkennt, Tiere in Not rettet und sie beschützt. Die 1988 von Heli Dungler und Freunden in Wien gegründete Organisation tritt für eine Welt ein, in der Menschen Tieren mit Respekt, Mitgefühl und Verständnis begegnen. Im Fokus ihrer nachhaltigen Kampagnen und Projekte stehen Streunerhunde und -katzen sowie Heim-, Nutz- und Wildtiere – wie Bären, Grosskatzen und Orang-Utans – aus nicht artgemässer Haltung sowie aus Katastrophen- und Konfliktzonen. Mit Büros in Australien, Belgien, Bulgarien, Deutschland, Frankreich, Grossbritannien, im Kosovo, den Niederlanden, Österreich, der Schweiz, Südafrika, Thailand, der Ukraine, den USA, Vietnam sowie Schutzzentren für notleidende Tiere in elf Ländern sorgt VIER PFOTEN für rasche Hilfe und langfristige Lösungen. In der Schweiz ist die Tierschutzstiftung ein Kooperationspartner vom Arosa Bärenland, dem ersten Bärenschutzzentrum, welches geretteten Bären aus schlechten Haltungsbedingungen ein artgemässes Zuhause gibt.

Jetzt Teilen!

Suche