Die leise Gefahr im Garten
VIER PFOTEN warnt: Mähroboter können tödlich sein für Igel & Co
Zürich, 15. Juni 2023 – Wenn alles blüht und spriesst, beginnt bei vielen die Gartensaison. Dabei greift man gern zu den beliebten Mährobotern. Diese übernehmen das aufwendige und regelmässige Rasenmähen, nur leider sind sie für Igel und viele weitere Wildtiere, aber auch für neugierige Haustiere mitunter eine tödliche Gefahr. Die globale Tierschutzorganisation VIER PFOTEN mahnt daher zum umsichtigen Umgang mit motorisierten Geräten und gibt Tipps für einen tierfreundlichen Garten.
Mähroboter sehen harmlos aus, doch sie stellen eine tödliche Gefahr für viele Wildtiere dar. Es kommt regelmässig zu Schnittverletzungen und grausamen Verstümmelungen von Tieren, die oft lebensgefährlich sind. Besonders Igel sind häufig betroffen. Nach dem Strassenverkehr sind Gartengeräte wie Freischneider, Laubbläser/-sauger, Rasenmäher und Mähroboter die zweithäufigste Ursache für Verletzungen und Todesfälle. Denn Igel flüchten nicht, sondern rollen sich bei Gefahr ein. Entweder sie verenden nach einem Unfall mit einem Mähroboter gleich oder tragen schwere Verletzungen davon.
Tiere mögen naturbelassene Gärten
Aus Tier- und Artenschutzsicht haben die Roboter leider einen weiteren grossen Nachteil: Sie entziehen dem Igel die Nahrungsgrundlage.
Die Krabbeltiere sind wichtige Nützlinge, die für ein funktionierendes Ökosystem notwendig sind. Ein stets kurz gehaltener Rasen bietet zahlreichen Insekten weder ausreichend Schutz noch Nahrung. Dadurch wird die Artenvielfalt nachhaltig verringert. Für einen gesunden Garten ist Artenvielfalt jedoch wichtig.
In der Gartensaison lauern aber auch noch weitere Gefahren für Wild- und Haustiere. VIER PFOTEN warnt beispielsweise auch vor dem Ertrinken in Gartenteichen und vor offenen Kellerfenstern, die tödliche Fallen sein können.
Er empfiehlt zudem, entweder auf Mähroboter zu verzichten, insbesondere Abends und während der Dämmerung, oder sie nur unter persönlicher Aufsicht einzusetzen.
Das Beste aus Tierschutz- und Naturschutzsicht ist es ohnehin, einen naturnahen Garten zu haben, in dem Vögel und kleine Wildtiere Nahrung und Schutz finden.
Umgehend Igelfachstelle kontaktieren
Jeder, der einen verletzten Igel in seine Obhut nimmt, ist gemäss Naturschutzgesetz verpflichtet, sich so rasch wie möglich mit einer qualifizierten Igelfachstelle in Verbindung zu setzen. Diese wird dann darüber befinden, ob das Tier ärztliche Hilfe braucht oder wieder in die Freiheit entlassen werden kann.
Eine solche Igelfachstelle ist beispielsweise der Verein «Igelhilfe Mittelland» in Dürrenäsch, der sich als regionale Anlaufstelle für die Betreuung von verletzten Igeln einsetzt (www.igelhilfe-mittelland.ch). Seit der Eröffnung am 24. Februar 2023, werden in der Station in Dürrenäsch verletzte Igel fachmännisch behandelt und fürsorglich gesund gepflegt. Das Team arbeitet mit fachkundigen Tierarztpraxen zusammen, überwacht den Genesungsprozess und stellt sicher, dass die Igel rasch möglichst wieder in der freien Natur ausgewildert werden können. Seit Wochen werden täglich schwer verletzte Igel in der Station eingeliefert. Die gravierenden und oft tödlichen Verletzungen sind hauptsächlich durch den unvorsichtigen Einsatz von Fadenmähern, Rasentrimmern, Rasenmährobotern, Rasenkantenschneidern etc. verursacht worden.
Der Verein Igelhilfe Mittelland hat mit seiner Öffentlichkeitsarbeit zum Ziel, die Bevölkerung auf die Gefahren im Umgang mit Mähgerätschaften aufmerksam zu machen und zu sensibilisieren. Es soll nachhaltig vermittelt werden, wie Igel und andere Wildtiere durch Vorbeugung und verantwortungsvolles Handeln erfolgreich geschützt werden können.
Weitere VIER PFOTEN-Ratgeber zu Heimtieren finden Sie hier.
Oliver Loga
Press Manager+41 43 883 72 51
VIER PFOTEN – Stiftung für Tierschutz
Altstetterstrasse 124, 8048 Zürich
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VIER PFOTEN ist die globale Tierschutzorganisation für Tiere unter direktem menschlichem Einfluss, die Missstände erkennt, Tiere in Not rettet und sie beschützt. Die 1988 von Heli Dungler und Freunden in Wien gegründete Organisation tritt für eine Welt ein, in der Menschen Tieren mit Respekt, Mitgefühl und Verständnis begegnen. Im Fokus ihrer nachhaltigen Kampagnen und Projekte stehen Streunerhunde und -katzen sowie Heim-, Nutz- und Wildtiere – wie Bären, Grosskatzen und Orang-Utans – aus nicht artgemässer Haltung sowie aus Katastrophen- und Konfliktzonen. Mit Büros in Australien, Belgien, Bulgarien, Deutschland, Frankreich, Grossbritannien, im Kosovo, den Niederlanden, Österreich, der Schweiz, Südafrika, Thailand, der Ukraine, den USA, Vietnam sowie Schutzzentren für notleidende Tiere in elf Ländern sorgt VIER PFOTEN für rasche Hilfe und langfristige Lösungen. In der Schweiz ist die Tierschutzstiftung ein Kooperationspartner vom Arosa Bärenland, dem ersten Bärenschutzzentrum, welches geretteten Bären aus schlechten Haltungsbedingungen ein artgemässes Zuhause gibt.