Finnland lässt 120‘000 Tiere wegen des jüngsten Vogelgrippe-Ausbruchs töten
VIER PFOTEN fordert Ende der grausamen Pelzindustrie
Helsinki/Zürich, 23. August 2023 – Die finnische Behörde gab kürzlich bekannt, dass sie aufgrund des jüngsten Ausbruchs der hochpathogenen Vogelgrippe des Typs H5N1 auf insgesamt 25 Farmen im ganzen Land insgesamt 120‘000 Tiere keulen müssen. Die aktuellen Fälle wurden auf einer Pelztierfarm in der Stadt Kauhava festgestellt.
Wissenschaftliche Studien haben gezeigt, dass die Pelzzucht grosse Risiken für künftige Viruspandemien birgt. Die Regierungen werden nachdrücklich aufgefordert, die zunehmenden Beweise zu berücksichtigen, dass die Pelztierzucht, insbesondere die Nerzzucht, im Interesse der Pandemievorsorge abgeschafft werden muss. Die Pelztierzucht sollte in die gleiche Hochrisiko-Kategorie eingeordnet werden, wie der Handel mit Buschfleisch und Lebendtiermärkte.
Nach Angaben der Weltorganisation für Tiergesundheit (OIE) hatten bis Ende 2022 67 Länder auf fünf Kontinenten Ausbrüche der hochpathogenen Vogelgrippe gemeldet.
Die globale Tierschutzorganisation VIER PFOTEN bezeichnet die aktuelle Situation als «sehr beunruhigend».
Im Juni dieses Jahres wurde die endgültige Zahl der validierten Unterschriften für die Europäische Bürgerinitiative (EBI) «Pelzfreies Europa», die ein EU-weites Verbot der Haltung und Tötung von Tieren zum alleinigen Zweck der Pelzgewinnung anstrebt, mit beeindruckenden 1‘502‘319 Unterschriften bestätigt, die der Europäischen Kommission vorgelegt wurden.
Verbietet die Schweiz bald den Pelzimport?
Noch in den 80er Jahren gab es auch in der Schweiz Pelzfarmen. Doch mittlerweile gehören sie hierzulande glücklicherweise der Vergangenheit an. Allerdings werden laut Schätzungen jedes Jahr rund 350 Tonnen Echtpelz und Produkte mit Echtpelz in die Schweiz importiert. Mehr als die Hälfte dieser Pelze stammen aus China, Finnland oder Polen, wo die Tiere unter schrecklichen Bedingungen gehalten werden. Die Schweiz unterstützt die grausame Pelzproduktion weiterhin indirekt auf solchen Farmen, die der perfekte Nährboden für potentielle künftige Pandemien sind. Allerdings könnten die Eidgenossen schon bald eine Vorreiterrolle einnehmen und den Import von Echtpelz, der auf Pelzfarmen gewonnen wurde, verbieten. Dies würde ein internationales Zeichen setzen und so könnte die Schweiz einen kleinen Anteil zur Prävention der nächsten Pandemie beitragen.
Chantal Häberling
Press Officerchantal.haeberling@vier-pfoten.org
+41 43 501 57 45
VIER PFOTEN – Stiftung für Tierschutz
Altstetterstrasse 124, 8048 Zürich
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VIER PFOTEN ist die globale Tierschutzorganisation für Tiere unter direktem menschlichem Einfluss, die Missstände erkennt, Tiere in Not rettet und sie beschützt. Die 1988 von Heli Dungler und Freunden in Wien gegründete Organisation tritt für eine Welt ein, in der Menschen Tieren mit Respekt, Mitgefühl und Verständnis begegnen. Im Fokus ihrer nachhaltigen Kampagnen und Projekte stehen Streunerhunde und -katzen sowie Heim-, Nutz- und Wildtiere – wie Bären, Grosskatzen und Orang-Utans – aus nicht artgemässer Haltung sowie aus Katastrophen- und Konfliktzonen. Mit Büros in Australien, Belgien, Bulgarien, Deutschland, Frankreich, Grossbritannien, im Kosovo, den Niederlanden, Österreich, der Schweiz, Südafrika, Thailand, der Ukraine, den USA, Vietnam sowie Schutzzentren für notleidende Tiere in elf Ländern sorgt VIER PFOTEN für rasche Hilfe und langfristige Lösungen. In der Schweiz ist die Tierschutzstiftung ein Kooperationspartner vom Arosa Bärenland, dem ersten Bärenschutzzentrum, welches geretteten Bären aus schlechten Haltungsbedingungen ein artgemässes Zuhause gibt.