Schweine

Das Parlament will keine Stärkung des Tierwohls 

VIER PFOTEN ist über den Entscheid des Parlaments enttäuscht

18.3.2022

Zürich, 18. März 2022 – Nationalrat und Ständerat haben heute in der Schlussabstimmung die Initiative gegen Massentierhaltung abgelehnt. Die Tierschutzorganisation VIER PFOTEN ist über den Entscheid des Parlaments enttäuscht. Es zeigt einmal mehr, dass die Politik die Bemühungen für mehr Tierwohl blockiert und das Bedürfnis der Bevölkerung nach höheren Tierschutzstandards ignoriert.

 

Heute hat das Parlament in der Schlussabstimmung seine Haltung bestätigt und die Initiative gegen Massentierhaltung abgelehnt. Die Volksinitiative gegen Massentierhaltung will höhere Tierschutzstandards in der Verfassung verankern und den Kühen, Schweinen und Hühnern u.a. regelmässigen Auslauf und wesentlich mehr Platz in ihrer Behausung gewähren. Die industrielle Tierhaltung soll mit einer Übergangsfrist von 25 Jahren abgeschafft werden. VIER PFOTEN setzt sich bereits seit vielen Jahren für bessere Haltungsbedingungen sogenannter Nutztiere ein und ist enttäuscht über die Weigerung der Politik, die ungenügenden Tierschutzstandards in der Schweizer Nutztierhaltung zu verbessern und ein wichtiges Volksbegehren derartig zu ignorieren. Dies hat negative Folgen, vor allem für die Tiere, die in der industriellen Tierhaltung leiden, aber auch auf unsere Gesundheit und die Umwelt.

«Das Schweizer Tierschutzgesetz wird zwar gern als vorbildlich bezeichnet. Die Realität für sogenannte Nutztiere sieht aber anders aus: Masthühner haben knapp ein DIN A4 Blatt Platz zum Leben und werden zu Tausenden in Hallen zusammengepfercht. Das ist nur ein Beispiel für die industrielle Tierproduktion in der Schweiz. Generell mangelt es an Platz, der Auslauf ins Grüne fehlt, Abwechslung und Beschäftigungsmöglichkeiten sind nicht vorgesehen, und auch die Zucht auf Hochleistung ist höchst problematisch.»

Yasmine Wenk, Campaignerin bei VIER PFOTEN Schweiz

VIER PFOTEN empfiehlt eine Annahme der Initiative
Nun wird es am Schweizer Stimmvolk liegen die Tierschutzstandards in der Schweizer Nutztierhaltung zu verbessern. Mit einem JA zur Initiative gegen Massentierhaltung können die Probleme der intensiven Tierhaltung stark vermindert und die Weichen für eine zukunftsfähige Landwirtschaft gestellt werden. Hühner sollen am Boden scharren und picken können. Schweine brauchen Auslauf und die Möglichkeit, sich durch Suhlen abzukühlen und ihre Haut zu pflegen. Kühe wiederum sind sehr soziale Tiere mit klaren Rangordnungen und innigen Beziehungen untereinander, die bei der Haltung respektiert werden sollten. Darüber hinaus hat eine Schweiz ohne Massentierhaltung nicht nur einen positiven Effekt für die Tiere sondern auch für uns Menschen und das Klima.

Chantal Häberling

Chantal Häberling

Press Officer

chantal.haeberling@vier-pfoten.org

+41 43 501 57 45

VIER PFOTEN – Stiftung für Tierschutz
Altstetterstrasse 124, 8048 Zürich

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VIER PFOTEN ist die globale Tierschutzorganisation für Tiere unter direktem menschlichem Einfluss, die Missstände erkennt, Tiere in Not rettet und sie beschützt. Die 1988 von Heli Dungler und Freunden in Wien gegründete Organisation tritt für eine Welt ein, in der Menschen Tieren mit Respekt, Mitgefühl und Verständnis begegnen. Im Fokus ihrer nachhaltigen Kampagnen und Projekte stehen Streunerhunde und -katzen sowie Heim-, Nutz- und Wildtiere – wie Bären, Grosskatzen und Orang-Utans – aus nicht artgemässer Haltung sowie aus Katastrophen- und Konfliktzonen. Mit Büros in Australien, Belgien, Bulgarien, Deutschland, Frankreich, Grossbritannien, im Kosovo, den Niederlanden, Österreich, der Schweiz, Südafrika, Thailand, der Ukraine, den USA, Vietnam sowie Schutzzentren für notleidende Tiere in elf Ländern sorgt VIER PFOTEN für rasche Hilfe und langfristige Lösungen. In der Schweiz ist die Tierschutzstiftung ein Kooperationspartner vom Arosa Bärenland, dem ersten Bärenschutzzentrum, welches geretteten Bären aus schlechten Haltungsbedingungen ein artgemässes Zuhause gibt.

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