Globale Modemarken stellen sich gegen Tierleid
VIER PFOTEN übergibt offenen Brief an Australische Woll-Industrie, der ein Ende des grausamen Mulesing bei Lämmern fordert
Zürich, 6. September 2021 – Bei der von 7. bis 9. September online stattfindenden Wool Connect Conference wird sich die globale Tierschutzorganisation VIER PFOTEN einmal mehr für die Abschaffung von Tierquälerei in der Modeindustrie stark machen. Mit einem offenen Brief, den bisher über 30 globale Marken, darunter Mammut, Adidas und H&M, unterzeichneten, wenden sich die Tierschützer an die Australische Schafwoll-Industrie, dem weltweit grössten Produzenten von Merino-Wolle. Ihr Ziel: Konkrete Massnahmen, um die grausame Methode des Mulesing bis 2030 abzuschaffen. Initiator des Branchen-Events ist zum zweiten Mal die Schneider Gruppe, ein Italienisches Familienunternehmen und selbst als Schafwolle-Lieferant tätig. Wollproduzent:innen und Schafhalter:innen weltweit haben bei der Konferenz die Möglichkeit, direkt mit Vertreter:innen der Industrie in Verbindung zu treten.
«Der offene Brief soll ein starkes Signal in Richtung der Australischen Woll-Industrie senden, dass Mulesing ein für alle Mal abgeschafft wird. Immer mehr Wollproduzent:innen, Modemarken und Konsument:innen fordern das», so Rebecca Picallo Gil, Kampagnenverantwortliche für Wolle bei VIER PFOTEN.
Die Industrie gibt (noch) vor
Die Australian Wool Innovation (AWI), die Interessenvertretung der Australischen Wollproduzent:innen hat nun in ihrer aktuellen Wool Strategy mit 2030 einen (frühestmöglichen) Ausstieg von Mulesing definiert. Laut Picallo Gil ist dieses positive Signal längst überfällig:
Wunsch nach Tierwohl im Kleiderschrank wächst
Laut einer aktuellen Studie von VIER PFOTEN, die knapp 14‘000 Teilnehmern:innen in zwölf Ländern* weltweit umfasste, hat sich seit COVID-19 das Kaufverhalten von Konsument:innen verändert: Ein knappes Drittel (31%) der Befragten sucht entweder bewusst nach Kleidung mit Tierschutz-Standards, oder meidet tierische Textilien komplett. Marken, die diesem Trend folgen, werden von jedem dritten Erwachsenen (37%) gegenüber anderen Marken bevorzugt. Dieses veränderte Käuferverhalten wird nicht nur von Marken wahrgenommen, auch die Zulieferer und die gesamte Lieferkette reagiert auf die sich verändernden Präferenzen.
Die Modemarken, die den Brief unterzeichnet haben, sind hier zu finden.
Hier geht es zum offenen Brief.
*Die weltweite Studie wurde zwischen dem 7. und 18. Januar 2021 online durchgeführt und besteht aus repräsentativen Stichproben der folgenden zwölf Märkte:
| Australien | 1.060 |
| Österreich | 1.054 |
| Bulgarien | 1.013 |
| Frankreich | 1.027 |
| Deutschland | 2.038 |
| Italien | 1.024 |
| Niederlande | 1.046 |
| Südafrika | 508 |
| Spanien | 1.026 |
| Schweiz | 529 |
| Vereinigtes Königreich | 2.109 |
| Vereinigte Staaten | 1.213 |
| Gesamt | 13.647 | Erwachsene 18+ (51% weiblich, 49% männlich)
Chantal Häberling
Press Officerchantal.haeberling@vier-pfoten.org
+41 43 501 57 45
VIER PFOTEN – Stiftung für Tierschutz
Altstetterstrasse 124, 8048 Zürich
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VIER PFOTEN ist die globale Tierschutzorganisation für Tiere unter direktem menschlichem Einfluss, die Missstände erkennt, Tiere in Not rettet und sie beschützt. Die 1988 von Heli Dungler und Freunden in Wien gegründete Organisation tritt für eine Welt ein, in der Menschen Tieren mit Respekt, Mitgefühl und Verständnis begegnen. Im Fokus ihrer nachhaltigen Kampagnen und Projekte stehen Streunerhunde und -katzen sowie Heim-, Nutz- und Wildtiere – wie Bären, Grosskatzen und Orang-Utans – aus nicht artgemässer Haltung sowie aus Katastrophen- und Konfliktzonen. Mit Büros in Australien, Belgien, Bulgarien, Deutschland, Frankreich, Grossbritannien, im Kosovo, den Niederlanden, Österreich, der Schweiz, Südafrika, Thailand, der Ukraine, den USA, Vietnam sowie Schutzzentren für notleidende Tiere in elf Ländern sorgt VIER PFOTEN für rasche Hilfe und langfristige Lösungen. In der Schweiz ist die Tierschutzstiftung ein Kooperationspartner vom Arosa Bärenland, dem ersten Bärenschutzzentrum, welches geretteten Bären aus schlechten Haltungsbedingungen ein artgemässes Zuhause gibt.