Hanoi als Bärenfarmen-Hochburg
Über 160 Bären leiden trotz Bärengalle-Verbots in Vietnams Hauptstadt
Zürich, 18. Juni 2021 – Vietnam erliess im Jahr 2005 ein Verbot für den Verkauf sowie den Besitz von Bärengalle. Seither ist die Zahl der Bären auf Bärenfarmen von 4'300 auf 350 gesunken. Das beliebte Tourismusziel Hanoi hat sich jedoch mit 161 in Gefangenschaft lebenden Kragenbären verteilt auf 31 Bärenfarmen zu Vietnams Bärengalle-Hotspot entwickelt. Unter grausamen Bedingungen wird vielen Bären weiterhin Gallensaft abgezapft, um die Nachfrage nach Bärengalle-Produkten in der traditionellen Medizin abzudecken. Die globale Tierschutzorganisation VIER PFOTEN startet gemeinsam mit ihren Partnern Education for Nature Vietnam (ENV) und World Animal Protection (WAP) eine internationale Petition, die sich an die vietnamesische Regierung sowie die Behörden in Hanoi richtet.
Nur wenn diese die landesweiten Gesetze zur Bärenhaltung auch in Hanoi streng durchsetzen, werden Bärenfarmen in Vietnam bald endgültig Geschichte sein.
Nachdem der Verkauf und Besitz von Bärengalle in Vietnam verboten wurde, wurden alle auf Bärenfarmen lebenden Bären registriert und gechippt. Bären ohne Mikrochip gelten seither als illegal und werden konfisziert, während registrierte Bären bei ihren Besitzern bleiben dürfen, bis sie sterben oder freiwillig abgegeben werden. Immer mehr Provinzen schlossen ihre Bärenfarmen, die zuständigen Behörden in Hanoi fallen jedoch vor allem durch Untätigkeit auf.
#SaddestBears: Fokus auf Hanoi
Über 1,2 Millionen Unterstützer weltweit haben eine 2017 im Rahmen der VIER PFOTEN #saddestbears Kampagne gestartete Petition unterschrieben, die die Regierung aufforderte, strengere Massnahmen einzuführen, um endlich alle Bärenfarmen im Land zu schliessen. VIER PFOTEN hat diese Petition nun abgeschlossen, der Kampf gegen Bärenfarmen geht jedoch weiter – mit Fokus auf die Hauptstadt Hanoi.
Das traurige Schicksal von Vietnams Gallebären
Viele Gallebären auf Vietnams Bärenfarmen sind verwaist. Wilderer töteten die Muttertiere und fingen die Jungen ein. Kragenbären sind in Vietnam beheimatet und gelten lokal als gefährdet, vor allem aufgrund von Wilderei und dem Wildtierhandel, denn ihre Körperteile und daraus gewonnene Folgeprodukte sind nach wie vor gefragt. Obwohl es pflanzliche und synthetische Alternativen zur Bärengalle gibt und auch die Nachfrage zu sinken scheint, leiden noch immer hunderte Bären in winzigen Käfigen. Viele der Bären können sich kaum bewegen und ihre natürlichen Instinkte nicht ausleben. Die Gallensaftextraktion ist eine schmerzhafte Tortur für die Tiere. Seit der Eröffnungen des BÄRENWALD Ninh Binh konnte VIER PFOTEN 49 Kragenbären retten, die meisten von Bärenfarmen, aber auch aus Privathaltung und dem Wildtierhandel.
Chantal Häberling
Press Officerchantal.haeberling@vier-pfoten.org
+41 43 501 57 45
VIER PFOTEN – Stiftung für Tierschutz
Altstetterstrasse 124, 8048 Zürich
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VIER PFOTEN ist die globale Tierschutzorganisation für Tiere unter direktem menschlichem Einfluss, die Missstände erkennt, Tiere in Not rettet und sie beschützt. Die 1988 von Heli Dungler und Freunden in Wien gegründete Organisation tritt für eine Welt ein, in der Menschen Tieren mit Respekt, Mitgefühl und Verständnis begegnen. Im Fokus ihrer nachhaltigen Kampagnen und Projekte stehen Streunerhunde und -katzen sowie Heim-, Nutz- und Wildtiere – wie Bären, Grosskatzen und Orang-Utans – aus nicht artgemässer Haltung sowie aus Katastrophen- und Konfliktzonen. Mit Büros in Australien, Belgien, Bulgarien, Deutschland, Frankreich, Grossbritannien, im Kosovo, den Niederlanden, Österreich, der Schweiz, Südafrika, Thailand, der Ukraine, den USA, Vietnam sowie Schutzzentren für notleidende Tiere in elf Ländern sorgt VIER PFOTEN für rasche Hilfe und langfristige Lösungen. In der Schweiz ist die Tierschutzstiftung ein Kooperationspartner vom Arosa Bärenland, dem ersten Bärenschutzzentrum, welches geretteten Bären aus schlechten Haltungsbedingungen ein artgemässes Zuhause gibt.