Tierleid am 1. August
VIER PFOTEN warnt vor Stress für Tiere am Nationalfeiertag
Zürich, 30. Juli 2021 – Wenn der Nachthimmel mit bunten Farben erleuchtet wird und Böller laut über das ganze Land hallen, feiert die Schweiz wie jedes Jahr am 1. August den Nationalfeiertag. Was bei Menschen für viele Ah’s und Oh’s sorgt, bedeutet für die Tiere puren Stress oder sogar blanke Panik. Darum empfiehlt die globale Tierschutzorganisation VIER PFOTEN, den Haus-, Wild- und sogenannten Nutztieren zuliebe komplett auf Feuerwerk oder Höhenfeuer zu verzichten.
Jedes Jahr werden am 1. August landesweit bunte, knallende Feuerwerke gezündet. Tiere hören um einiges besser als Menschen und können nicht einordnen, warum es so knallt. Das führt bei Haus-, Wild- und sogenannten Nutztieren zu grosser Angst oder sogar Panik.
Haustiere reagieren sehr empfindlich. Daher sollten Massnahmen vor und während dem eigentlichen Abend getroffen werden.
Zudem rät die Tierschutzorganisation, die Haustiere nicht alleine zu Hause zu lassen, denn gerade Katzen und Hunde haben teilweise grosse Angst vor den lauten Feuerwerks-Geräuschen. Wer Katzen mit Freilauf hat, schliesst an diesem Tag vorzugsweise die Katzentüren nach draussen, damit sie nicht in Panik weglaufen können.
Hunde suchen bei ihren Besitzerinnen und Besitzern oft Schutz. Trösten sollte dabei vermieden werden. Das verstärkt nur die Unsicherheit des Hundes, dass etwas nicht ok ist. Der/die HundehalterIn bleibt am besten ruhig und gelassen, denn das vermittelt dem Vierbeiner Sicherheit. Alleine der Körperkontakt hilft vielen Hunden, besser mit dem Stress umzugehen. Von nervösem Streicheln wird abgeraten; ruhige, langsame Bewegungen oder noch besser einfach nur «halten», wird hingegen sehr gerne angenommen. Auch die folgenden aufgelisteten Vorkehrungen können Tierhalterinnen und -halter zusätzlich treffen, um den Stress für ihre Tiere am 1. August zu reduzieren.
Das können Tierbesitzerinnen und -besitzer tun:
- Der Raum sollte abgedunkelt und der Fernseher oder das Radio eingeschaltet werden, um sich, so gut es geht, von aussen abzuschirmen.
- Den Tieren sollten unbedingt Rückzugsmöglichkeiten geboten werden
- Kleintiere wie Kaninchen oder Meerschweinchen müssen sehr vorsichtig behandelt werden, wenn Feuerwerke abgefeuert werden, denn diese Fluchttiere können durch die Licht- und Geräuscheinwirkung in Panik geraten. Den Tieren sollten im Gehege zusätzliche Versteckmöglichkeiten geboten werden. Leben die Tiere in Aussenhaltung, sollte das Aussengehege nach Möglichkeit so gedreht werden, dass es einer Mauer o.ä. gegenübersteht.
- Eine Option zur Beruhigung der Haustiere sind homöopathische Mittel oder Bachblüten. Schulmedizinische Beruhigungsmittel sollten nur in Ausnahmefällen und nach tierärztlicher Konsultation eingesetzt werden.
- In ländlichen Gegenden ist es erfahrungsgemäss ruhiger. Wer seinem Hund einen Gefallen tun möchte, kann mit ihm die Stadt während des Nationalfeiertages verlassen.
- Es können besondere Leckerlis bereitgestellt werden, um dem Hund zu vermitteln, dass der Lärm etwas Positives mit sich bringt. Bei Hunden, die noch nicht viele Feuerwerk-Nächte erlebt haben, können Ängste so reduziert werden.
- Das Gassigehen sollte am 1. August am frühen Abend zum letzten Mal erledigt werden, damit man nicht in der lautesten Zeit ab dem Eindunkeln mit dem Hund unterwegs ist.
Wildtiere und auch sogenannte Nutztiere sind vom 1. August-Spektakel ebenso betroffen
Bei der Planung des 1. August gehen Wildtiere und sogenannte Nutztiere gerne vergessen. Diese Tiere leiden am Schweizer Nationalfeiertag ebenso wie Heimtiere. Die heimischen Wildtiere, insbesondere Fluchttiere wie Rehe und Feldhasen, schrecken bei jedem ungewohnten Geräusch auf. Die Explosion in Kombination mit dem Leuchtfeuer der Raketen versetzt die Tiere in Panik, was in extremen Fällen auch zu Fehlgeburten oder panischer Flucht mit Todesfolge führen kann.
Für Kleinsäuger, Igel, Reptilien und Frösche sind Höhenfeuer eine grosse, meist unterschätzte Gefahr. In den trockenen Holzhaufen suchen viele der Tiere ein vermeintlich sicheres Versteck. Aber sobald das Höhenfeuer entzündet wird, fallen die Kleinlebewesen den Flammen zum Opfer. Hier gibt VIER PFOTEN Tipps, wie man die Tiere besser vor dem Flammentod schützt:
- Holzhaufen erst möglichst kurz vor dem Abbrennen errichten.
- Wenn möglich einen geschlossenen Schutzzaun von mind. 30 cm Höhe um den Haufen aufstellen und erst kurz vor dem Anzünden des Höhenfeuers entfernen.
Für eine möglichst stressfreie Nacht für Haus-, Wild- und sogenannte Nutztiere empfiehlt VIER PFOTEN, nicht in der Nähe von Wäldern, Feuchtgebieten, Naturschutzgebieten, Zoos und Bauernhöfen Feuerwerke zu zünden. Am besten verzichtet man komplett auf Feuerwerke und Höhenfeuer.
Chantal Häberling
Press Officerchantal.haeberling@vier-pfoten.org
+41 43 501 57 45
VIER PFOTEN – Stiftung für Tierschutz
Altstetterstrasse 124, 8048 Zürich
VIER PFOTEN auf Social Media
Bleiben Sie auf unseren Social Media Kanälen über Tierschutzthemen und VIER PFOTEN Aktivitäten auf dem Laufenden:
oder abonnieren Sie unseren Newsletter.
Lesen Sie ausserdem in unserem Newsboard, welche Medien über Projekte von VIER PFOTEN berichten.
VIER PFOTEN ist die globale Tierschutzorganisation für Tiere unter direktem menschlichem Einfluss, die Missstände erkennt, Tiere in Not rettet und sie beschützt. Die 1988 von Heli Dungler und Freunden in Wien gegründete Organisation tritt für eine Welt ein, in der Menschen Tieren mit Respekt, Mitgefühl und Verständnis begegnen. Im Fokus ihrer nachhaltigen Kampagnen und Projekte stehen Streunerhunde und -katzen sowie Heim-, Nutz- und Wildtiere – wie Bären, Grosskatzen und Orang-Utans – aus nicht artgemässer Haltung sowie aus Katastrophen- und Konfliktzonen. Mit Büros in Australien, Belgien, Bulgarien, Deutschland, Frankreich, Grossbritannien, im Kosovo, den Niederlanden, Österreich, der Schweiz, Südafrika, Thailand, der Ukraine, den USA, Vietnam sowie Schutzzentren für notleidende Tiere in elf Ländern sorgt VIER PFOTEN für rasche Hilfe und langfristige Lösungen. In der Schweiz ist die Tierschutzstiftung ein Kooperationspartner vom Arosa Bärenland, dem ersten Bärenschutzzentrum, welches geretteten Bären aus schlechten Haltungsbedingungen ein artgemässes Zuhause gibt.