Hunde im Käfig

«This is not Vietnam»-Kampagne soll den grausamen Hunde- und Katzenfleischhandel in Vietnam beenden 

VIER PFOTEN appelliert an Vietnames:innen, von der Regierung ein Ende des grausamen Handels zu fordern

17.12.2021

Zürich, 17. Dezember 2021 – Die globale Tierschutzorganisation VIER PFOTEN hat mit «This is not Vietnam» eine neue Kampagne ins Leben gerufen, die zeigen soll, dass die Mehrheit der Vietnames:innen gegen den grausamen und barbarischen Handel sind, bei dem Hunde und Katzen für ihr Fleisch getötet werden. Die Kampagne fordert die Öffentlichkeit unter anderem auf, eine kurze Nachricht via E-Mail oder über andere Wege an den stellvertretenden Premierminister von Vietnam, Seine Exzellenz Vu Duc Dam, zu senden. Diese soll die gegenwärtige Stimmung in der Bevölkerung für ein Ende des Hunde- und Katzenfleischhandels deutlich machen.

Eine von VIER PFOTEN Anfang 2021 durchgeführte Umfrage hat ergeben, dass die Mehrheit der vietnamesischen Bevölkerung die Regierung auffordert, tätig zu werden. 91 Prozent sind dafür, den Hunde- und Katzenfleischhandel einzuschränken oder zu verbieten. 88 Prozent der Personen beantworteten die Frage, ob sie ein Verbot des Handels unterstützen würden, mit ja. Weiter gaben 95 Prozent der Befragten an, der Konsum von Hunde- und Katzenfleisch sei ihrer Meinung nach kein Bestandteil der vietnamesischen Kultur.

«Diese Kampagne kommt zu einem entscheidenden Zeitpunkt in der Geschichte des Landes, denn die Wahrnehmung und der Ruf Vietnams in Bezug auf den Handel mit Hunde- und Katzenfleisch ändern sich gerade und die Regierung hat jetzt die Chance zu handeln. Eine neue Generation vietnamesischer Bürger:innen fordert gemeinsam mit uns, mit der Vergangenheit zu brechen und dafür zu sorgen, dass der Tierschutz im Mittelpunkt des Wandels steht, den Vietnam gerade vollzieht. 

Obwohl der Fortschritt langsam erscheinen mag, gibt es in Vietnam bereits viele Veränderungen. Erst diesen Monat hat sich dank der Zusammenarbeit der lokalen Behörden und VIER PFOTEN die erste Stadt in Vietnam, Hoi An, dazu verpflichtet, den Handel mit Hunde- und Katzenfleisch zu beenden. 

Es gibt jedoch auch weiterhin viel zu tun. Unser Ziel ist es, dass strengere Tierschutzgesetze eingeführt und durchgesetzt werden, um diesem brutalen Handel ein Ende zu setzen. Dadurch werden nicht nur Tiere, sondern auch Menschen geschützt. Die COVID-19-Pandemie hat gezeigt, wie gefährlich der Handel mit lebenden Tieren, einschliesslich Hunden und Katzen für die Fleischgewinnung, ist. Indem wir die Tiere schützen, schützen wir auch die öffentliche Gesundheit. Prävention ist der Schlüssel dafür.»

Dr. Karan Kukreja, Leiter der VIER PFOTEN Heimtierkampagnen in Südostasien

Eine aktuelle VIER PFOTEN Petition, die an die Regierungen von Vietnam, Indonesien und Kambodscha gerichtet ist und das Ende des Hunde- und Katzenfleischhandels fordert, wurde bereits über 1,4 Millionen mal unterschrieben. Fast 250‘000 Unterschriften stammen aus Vietnam.

Durch die Zusammenarbeit mit Regierungen, die Unterstützung von lokalen Streunerhilfeprojekten, die Schliessung von Hunde- und Katzenschlachthäusern und Rettung der dortigen Tiere sowie mit Aufklärungsmassnahmen zu den Gefahren des Handels, will VIER PFOTEN den Hunde- und Katzenfleischhandel ein für alle mal beenden. 

Hintergrundinformation

(1) Link zur Kampagnen-Website: www.thisisnotvietnam.org 

(2) Hoi An hat kürzlich als erste Stadt Vietnams den Handel mit Hunde- und Katzenfleisch verboten: Zur Pressemitteilung

Jedes Jahr werden in Vietnam, Kambodscha und Indonesien rund zehn Millionen Hunde und Katzen eingefangen, transportiert und für ihr Fleisch getötet. Der Grossteil der Tiere im Hunde- und Katzenfleischhandel sind gestohlene Haustiere und Streuner. Die Ausmasse dieses grausamen Handels machen ihn zu einem der massivsten Tierschutzprobleme für Heimtiere in Asien.

Eine 2019 von VIER PFOTEN durchgeführte Umfrage hat gezeigt, dass lediglich 6 Prozent der befragten Vietnames:innen regelmässig Hunde- und/oder Katzenfleisch konsumiert. Auch unsere aktuelle Umfrage aus 2021 bestätigt das. Da vor allem immer mehr junge Menschen Haustiere haben, lehnen sie den Konsum von Heimtieren immer öfter ab. Weitere Umfragen, die Ende 2020 und Anfang 2021 durchgeführt wurden, ergaben ausserdem, dass die Mehrheit der Menschen in Vietnam, Kambodscha und Indonesia ein Verbot des Hunde- und Katzenfleischhandels unterstützen würde.

Darüber hinaus unterstützt VIER PFOTEN lokale Tierschutzorganisationen und Gemeinden mit nachhaltigen Programmen zum Management der Hunde- und Katzenpopulation. VIER PFOTEN ist auch Teil der Tierschutzkoalitionen DMFI (Dog Meat Free Indonesia) und ACPA (Asia Canine Protection Alliance), die gegen den Handel in Südostasien lobbyieren.

Chantal Häberling

Chantal Häberling

Press Officer

chantal.haeberling@vier-pfoten.org

+41 43 501 57 45

VIER PFOTEN – Stiftung für Tierschutz
Altstetterstrasse 124, 8048 Zürich

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VIER PFOTEN ist die globale Tierschutzorganisation für Tiere unter direktem menschlichem Einfluss, die Missstände erkennt, Tiere in Not rettet und sie beschützt. Die 1988 von Heli Dungler und Freunden in Wien gegründete Organisation tritt für eine Welt ein, in der Menschen Tieren mit Respekt, Mitgefühl und Verständnis begegnen. Im Fokus ihrer nachhaltigen Kampagnen und Projekte stehen Streunerhunde und -katzen sowie Heim-, Nutz- und Wildtiere – wie Bären, Grosskatzen und Orang-Utans – aus nicht artgemässer Haltung sowie aus Katastrophen- und Konfliktzonen. Mit Büros in Australien, Belgien, Bulgarien, Deutschland, Frankreich, Grossbritannien, im Kosovo, den Niederlanden, Österreich, der Schweiz, Südafrika, Thailand, der Ukraine, den USA, Vietnam sowie Schutzzentren für notleidende Tiere in elf Ländern sorgt VIER PFOTEN für rasche Hilfe und langfristige Lösungen. In der Schweiz ist die Tierschutzstiftung ein Kooperationspartner vom Arosa Bärenland, dem ersten Bärenschutzzentrum, welches geretteten Bären aus schlechten Haltungsbedingungen ein artgemässes Zuhause gibt.

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