Endlich in Sicherheit und mit mehr Platz

Zwei ehemalige Zirkustiger gehen in Deutschland in den Ruhestand 

VIER PFOTEN bringt Sahib und Jill in die Grosskatzenstation TIERART

28.7.2020

Zürich, 28. Juli 2020 – VIER PFOTEN hat zwei Tiger in ein artgemässes Zuhause gebracht, deren Leben von Auftritten im deutschen Zirkus Manuel Weisheit geprägt war. Am 25. Juli hiess die von VIER PFOTEN geführte Grosskatzenstation TIERART in Massweiler im Südwesten Deutschlands Sahib und Jill willkommen. Nachdem ihr früherer Besitzer seine Zirkusarbeit beendet hatte, bat er VIER PFOTEN um Hilfe bei der zukünftigen Unterbringung der Sibirischen Tiger. Das erfahrene TIERART-Team wird sich nun um die Tiger kümmern und ihnen einen glücklichen Ruhestand fernab vom Zirkusleben ermöglichen. VIER PFOTEN setzt sich weiterhin gegen die Ausbeutung der Grosskatzen zu Unterhaltungszwecken, beispielsweise in Zirkusshows, ein.

Der 14-jährige Sahib und die 13-jährige Jill waren seit Anfang 2020 vorübergehend auf einer Pferdefarm nahe Mannheim untergebracht, nachdem der Zirkus aufgrund von COVID-19 Massnahmen nicht reisen konnte. Ein VIER PFOTEN Team transportierte die Tiger nun mit Hilfe ihres früheren Besitzers nach TIERART. Dieser hatte die Tiger 2007 vom deutschen Tierpark Nadermann in Delbrück erworben, wo sie gezüchtet wurden, und hatte begonnen, sie für Zirkusvorstellungen auszubilden, als sie etwa ein Jahr alt waren. Anstatt die Tiere nach Beenden seiner Zirkuskarriere zu verkaufen, übergab der Besitzer sie in die Obhut von VIER PFOTEN. Die Pferdefarm befindet sich nicht weit von TIERART entfernt, daher kamen die Tiger bereits nach einer kurzen Fahrt von eineinhalb Stunden in ihrem neuen Zuhause an. 

 «Beide Tiger gingen selbstständig in die Transportkäfige, daher mussten wir sie zum Glück nicht narkotisieren. Sahib und Jill sind wohlauf und erkunden ihre neue Umgebung. Sobald sie sich eingewöhnt haben, wird unser Tierarzt sie gründlich untersuchen. Das Team von TIERART wird sie mit allem versorgen, was sie nach den vielen Jahren Arbeit in Zirkusmanegen brauchen. Sie haben jetzt ein grosses Gehege mit einem Swimmingpool und Strukturen zum Klettern, Spielen und Verstecken und können ihre Tage verbringen, wie sie wollen.»

Barbara van Genne, Verantwortliche für Rettungen und Interessenvertretung von Wildtieren bei VIER PFOTEN

Wildtiere gehören nicht in den Zirkus
Zirkusse reisen ständig von einem Ort zum nächsten. Die Käfige dürfen nur wenig Platz einnehmen und müssen schnell auf- und abgebaut werden können. Die meisten Zirkustiere verbringen einen Grossteil ihrer Zeit in Transportwagen und kleinen temporären Gehegen, die die natürlichen Verhaltensweisen einschränken und oft keinen Platz zum Klettern, Laufen oder Baden lassen – Aktivitäten, die wesentlich für das Wohlbefinden von Tigern und vielen weiteren Wildtieren sind. Der enge Kontakt zum Menschen sowie erzwungene Vorführungen unnatürlicher Verhaltensweisen gehören zur täglichen Routine in der Zirkusumgebung und sind Stressfaktoren, die dem Wohlbefinden der Tiere schaden können. Die Zurschaustellung von Raubtieren wie Tigern in Zirkussen stellt ausserdem eine Gefahr für die öffentliche Sicherheit dar. Inzwischen haben 30 europäische Staaten die Haltung von Wildtieren in fahrenden Zirkussen bereits untersagt oder zumindest eingeschränkt, oder diesen Schritt angekündigt.  Auch weltweit gibt es immer mehr Länder, die das Mitführen von Wildtieren in Zirkussen verbieten. Die Schweiz ist hier inzwischen zu einem tierschutzpolitischen Negativbeispiel geworden, denn hierzulande ist es nach wie vor erlaubt, Wildtiere im Zirkus mitzuführen. VIER PFOTEN setzt sich bereits seit Jahren dafür ein, dass ein gesetzliches Verbot von Wildtieren in Zirkussen auch in der Schweiz endlich umgesetzt wird.

Über VIER PFOTEN
VIER PFOTEN ist die globale Tierschutzorganisation für Tiere unter menschlichem Einfluss, die Missstände erkennt, Tiere in Not rettet und sie beschützt. Dieses Jahr feiert VIER PFOTEN 20-jähriges Jubiläum in der Schweiz. Im Fokus der 1988 von Heli Dungler in Wien gegründeten Organisation stehen Streunerhunde und -katzen sowie Nutz-, Heim- und Wildtiere aus nicht artgemässer Haltung sowie aus Katastrophen- und Konfliktzonen. Mit nachhaltigen Kampagnen und Projekten sorgt VIER PFOTEN für rasche Hilfe und langfristigen Schutz für leidende Tiere. In der Schweiz ist die Tierschutzstiftung ein Kooperationspartner vom Arosa Bärenland, dem ersten Bärenschutzzentrum, welches geretteten Bären aus schlechten Haltungsbedingungen ein artgemässes Zuhause gibt. www.vier-pfoten.ch

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VIER PFOTEN ist die globale Tierschutzorganisation für Tiere unter direktem menschlichem Einfluss, die Missstände erkennt, Tiere in Not rettet und sie beschützt. Die 1988 von Heli Dungler und Freunden in Wien gegründete Organisation tritt für eine Welt ein, in der Menschen Tieren mit Respekt, Mitgefühl und Verständnis begegnen. Im Fokus ihrer nachhaltigen Kampagnen und Projekte stehen Streunerhunde und -katzen sowie Heim-, Nutz- und Wildtiere – wie Bären, Grosskatzen und Orang-Utans – aus nicht artgemässer Haltung sowie aus Katastrophen- und Konfliktzonen. Mit Büros in Australien, Belgien, Bulgarien, Deutschland, Frankreich, Grossbritannien, im Kosovo, den Niederlanden, Österreich, der Schweiz, Südafrika, Thailand, der Ukraine, den USA, Vietnam sowie Schutzzentren für notleidende Tiere in elf Ländern sorgt VIER PFOTEN für rasche Hilfe und langfristige Lösungen. In der Schweiz ist die Tierschutzstiftung ein Kooperationspartner vom Arosa Bärenland, dem ersten Bärenschutzzentrum, welches geretteten Bären aus schlechten Haltungsbedingungen ein artgemässes Zuhause gibt.

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