Hund in öffentlichem Tierheim in Chisinau

VIER PFOTEN verteilt über 60'000 Mahlzeiten für hungrige Hunde und rettet fünf Welpen

Überfüllte Tierheime und tausende, leidende Streuner in Moldawien.

21.12.2020

Zürich, 21. Dezember 2020 – Die globale Tierschutzorganisation VIER PFOTEN startete am 18. Dezember ein Nothilfeprojekt in Moldawien und wird zehn Tonnen Futter für hungernde Streuner und überfüllte Tierheime austeilen. Die Streunerpopulation im Land ist vor allem in den letzten Jahren ausser Kontrolle geraten – in Moldawiens Hauptstadt Chisinau allein leben über 20'000 heimatlose Hunde. Aufgrund von COVID-19 Beschränkungen sind die Grenzen Moldawiens aktuell geschlossen, doch VIER PFOTEN organisierte gemeinsam mit lokalen Partnern über 60'000 Mahlzeiten, die die hungrigen Vierbeiner auf den Strassen und in den Tierheimen durch den Winter bringen sollen. Ausserdem rettete VIER PFOTEN fünf unterversorgte Hundewelpen aus einem berüchtigten Tierheim. Für 2021 plant VIER PFOTEN, die Einführung eines Populationsmanagements zu unterstützen.

Weil es in Moldawien kein nachhaltiges Populationsmanagement von Streunern gibt, stiegen die Zahlen der Streunerhunde in den vergangenen zwei Jahren besonders an. Geschätzt leben auch ausserhalb der Hauptstadt weitere zehntausende Streuner. Mittlerweile platzen auch die Tierheime aus allen Nähten, wodurch es immer wieder zu Versorgungsengpässen kommt. Die anhaltende Wirtschaftskrise sowie nicht-vorhandene tierärztliche Versorgung für Haustiere und die vielen ausgesetzten Hunde haben wesentlich zur Verschlechterung der Situation beigetragen. Aufgrund von COVID-19-bedingten Grenzschliessungen konnte VIER PFOTEN nicht nach Moldawien reisen, meisterte jedoch dank der Unterstützung von lokalen Futterherstellern, Tierschutzorganisationen und Tierheim-Mitarbeitenden diese logistische Herausforderung. Gemeinsam teilen sie ab 18. Dezember über 60'000 dringend benötigte Mahlzeiten an fünf Tierheime in der Hauptstadt Chisinau aus. 

«Jeden Tag werden neue Tiere in die Tierheime gebracht, die längst keinen Platz mehr haben. Das Leiden der Hunde ist immens. Mit unserer Futterspende wollen wir so viele Hunde wie möglich akut vor dem Verhungern retten, langfristig braucht es aber ein umfassendes Populationsmanagement. Nur mit einem CNVR-Programm (Catch-Neuter-Vaccinate-Return) für Streuner, der Sterilisation von Haustieren und einer Informationskampagne zur verantwortungsbewussten Haustierhaltung können verlässliche, nachhaltige Lösungen erzielt werden.»

Manuela Rowlings, Leiterin der VIER PFOTEN Streunerhilfe in Europa.

Fünf besonders schwache Welpen aus berüchtigtem Tierheim gerettet
Neben der Futterspende rettete VIER PFOTEN auch fünf Welpen aus dem berüchtigten Necropolis Tierheim in Chisinau. Das Tierheim befindet sich ausserhalb der Stadt neben einer Mülldeponie und tötet seit Jahrzehnten Streunerhunde auf brutale Weise. Aktuell werden dort 1'000 Hunde unter grausamen Bedingungen gehalten. Die geretteten Welpen sind besonders schwach und hätten ohne Eingreifen von VIER PFOTEN nicht mehr lange überlebt. 

«Diese Hunde sind kaum vor der Witterung geschützt. Sie haben keine Rückzugsorte und bekommen nur eine magere Mahlzeit täglich. Niemand beschäftigt sich mit ihnen, sie haben kein Spielzeug gegen die Langeweile und sind den ganzen Tag eingesperrt. Bis zu 50 Hunde werden in einem Gehege gehalten. Sie sind so gestresst, dass sie sich teilweise gegenseitig attackieren und töten. Diese Zustände sind reine Tierquälerei.»

Manuela Rowlings, Leiterin der VIER PFOTEN Streunerhilfe in Europa.

Die geretteten Welpen wurden tierärztlich versorgt und geimpft, und erholen sich vorerst in einer Hundepension. Dort durften sie das erste Bad ihres Lebens geniessen und zum ersten Mal mit Spielzeug und im Schnee spielen. Sobald die Grenzen wieder öffnen, bringt VIER PFOTEN die Hunde in ihr Partnertierheim Speranta in Rumänien, wo sie an liebevolle neue Zuhause vergeben werden. VIER PFOTEN konnte fünf Welpen von ihrem traurigen Schicksal befreien, doch tausende Hunde leiden weiterhin im Necropolis Tierheim und im ganzen Land. Nur das von VIER PFOTEN vorgeschlagene humane Populationsmanagement, gekoppelt an ein Adoptionsprogramm, kann die Leben vieler weiterer Hunde in Moldawien verbessern.

Über VIER PFOTEN
VIER PFOTEN ist die globale Tierschutzorganisation für Tiere unter menschlichem Einfluss, die Missstände erkennt, Tiere in Not rettet und sie beschützt. Dieses Jahr feiert VIER PFOTEN 20-jähriges Jubiläum in der Schweiz. Im Fokus der 1988 von Heli Dungler in Wien gegründeten Organisation stehen Streunerhunde und -katzen sowie Nutz-, Heim- und Wildtiere aus nicht artgemässer Haltung sowie aus Katastrophen- und Konfliktzonen. Mit nachhaltigen Kampagnen und Projekten sorgt VIER PFOTEN für rasche Hilfe und langfristigen Schutz für leidende Tiere. In der Schweiz ist die Tierschutzstiftung ein Kooperationspartner vom Arosa Bärenland, dem ersten Bärenschutzzentrum, welches geretteten Bären aus schlechten Haltungsbedingungen ein artgemässes Zuhause gibt. www.vier-pfoten.ch

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VIER PFOTEN ist die globale Tierschutzorganisation für Tiere unter direktem menschlichem Einfluss, die Missstände erkennt, Tiere in Not rettet und sie beschützt. Die 1988 von Heli Dungler und Freunden in Wien gegründete Organisation tritt für eine Welt ein, in der Menschen Tieren mit Respekt, Mitgefühl und Verständnis begegnen. Im Fokus ihrer nachhaltigen Kampagnen und Projekte stehen Streunerhunde und -katzen sowie Heim-, Nutz- und Wildtiere – wie Bären, Grosskatzen und Orang-Utans – aus nicht artgemässer Haltung sowie aus Katastrophen- und Konfliktzonen. Mit Büros in Australien, Belgien, Bulgarien, Deutschland, Frankreich, Grossbritannien, im Kosovo, den Niederlanden, Österreich, der Schweiz, Südafrika, Thailand, der Ukraine, den USA, Vietnam sowie Schutzzentren für notleidende Tiere in elf Ländern sorgt VIER PFOTEN für rasche Hilfe und langfristige Lösungen. In der Schweiz ist die Tierschutzstiftung ein Kooperationspartner vom Arosa Bärenland, dem ersten Bärenschutzzentrum, welches geretteten Bären aus schlechten Haltungsbedingungen ein artgemässes Zuhause gibt.

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