29 verwaiste, geschmuggelte Geparden in Somaliland in Not
VIER PFOTEN unterstützt Schutz von Afrikas meistgefährdeter Katzenart
Zürich, 18. Juli 2019 – Die globale Tierschutzorganisation VIER PFOTEN unterstützt den Cheetah Conservation Fund (CCF) bei der Versorgung von 29 verwaisten Geparden in Somaliland. Die selbsterklärte autonome Region stellt die wichtigste Transitroute für Geparden dar, die meist aus Ostafrika geschmuggelt werden. Die verwaisten Tiere, die sich in der Obhut von CCF befinden, wurden von den Behörden beschlagnahmt und leben derzeit in einem sicheren Schutzzentrum. VIER PFOTEN unterstützt finanziell die dringend notwendige Versorgung der Geparden mit Futter und Medizin.
Der Handel mit Geparden floriert aufgrund der hohen Nachfrage nach Wildtieren als Haustiere und Statussymbole, insbesondere in den Golfstaaten. Die Geparden haben ihren Ursprung vermutlich in Äthiopien, Nordkenia, Somalia und Somaliland, und werden üblicherweise von der Küste Somalilands aus geschmuggelt. Aufgrund der illegalen Natur des Handels ist es schwierig, die Anzahl der verkauften Tiere zu verfolgen.
Geringe Chance, die Geparden zurück in die Wildnis zu entlassen
Seit dem Beschluss der Regierung Somalilands, dass beschlagnahmte Geparden im Land bleiben müssen, arbeitet CCF mit lokalen und internationalen Partnern zusammen, um Unterkunft, professionelle tierärztliche Versorgung sowie eine ausgewogene Ernährung der Tiere zu gewährleisten. VIER PFOTEN betreibt mehrere artgemässe Schutzzentren für gerettete Grosskatzen, Bären und Orang-Utans auf der ganzen Welt und unterstützt CCF mit ihrer Expertise im Bereich der Wildtierhaltung. Langfristiges Ziel ist es, die verwaisten Geparden nach Möglichkeit wieder in die Wildnis zu entlassen. Da die Jungtiere jedoch sehr früh – in der Regel in einem Alter von unter drei Monaten – in die Obhut von CCF kommen, sind die meisten Geparden sehr an Menschen gewöhnt. Diese Nähe stellt für ihre Entlassung in die Wildnis ein Problem dar.
Rapide sinkender Gepardenbestand fördert Risiko endgültiger Ausrottung
In ganz Afrika leben weniger als 7’500 Geparden in freier Wildbahn, verglichen mit einer Population von 100’000 vor hundert Jahren. Da 80 Prozent der wilden Geparden ausserhalb von Schutzgebieten leben, haben sie dadurch engeren Kontakt zum Menschen, was den Konflikt verschärft und die Tiere zu leichter Beute für Wilderer macht. CCF-Forschungen zeigen, dass jedes Jahr schätzungsweise 300 Geparden gefangen und auf die Arabische Halbinsel geschmuggelt werden, um im illegalen Wildtierhandel verkauft zu werden. Viele der Katzenarten sterben bereits vor dem Verkauf, und wenn sie den Schmuggel überstehen, sorgen nicht artgemässe Pflege und Futter so wie auftretende Krankheiten dafür, dass die meisten nicht älter als zwei Jahre werden. Um den Handel zu bekämpfen, müssen sowohl die Angebots- als auch die Nachtfrageseite über die Probleme aufgeklärt werden. Schutzzentren für beschlagnahmte Jungtiere, in denen die artgemässe Versorgung der Tiere gewährleistet wird, müssen zur Verfügung gestellt werden.
Chantal Häberling
Press Officerchantal.haeberling@vier-pfoten.org
+41 43 501 57 45
VIER PFOTEN – Stiftung für Tierschutz
Altstetterstrasse 124, 8048 Zürich
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VIER PFOTEN ist die globale Tierschutzorganisation für Tiere unter direktem menschlichem Einfluss, die Missstände erkennt, Tiere in Not rettet und sie beschützt. Die 1988 von Heli Dungler und Freunden in Wien gegründete Organisation tritt für eine Welt ein, in der Menschen Tieren mit Respekt, Mitgefühl und Verständnis begegnen. Im Fokus ihrer nachhaltigen Kampagnen und Projekte stehen Streunerhunde und -katzen sowie Heim-, Nutz- und Wildtiere – wie Bären, Grosskatzen und Orang-Utans – aus nicht artgemässer Haltung sowie aus Katastrophen- und Konfliktzonen. Mit Büros in Australien, Belgien, Bulgarien, Deutschland, Frankreich, Grossbritannien, im Kosovo, den Niederlanden, Österreich, der Schweiz, Südafrika, Thailand, der Ukraine, den USA, Vietnam sowie Schutzzentren für notleidende Tiere in elf Ländern sorgt VIER PFOTEN für rasche Hilfe und langfristige Lösungen. In der Schweiz ist die Tierschutzstiftung ein Kooperationspartner vom Arosa Bärenland, dem ersten Bärenschutzzentrum, welches geretteten Bären aus schlechten Haltungsbedingungen ein artgemässes Zuhause gibt.