Erster Etappenerfolg im Kampf gegen Tollwut

VIER PFOTEN impft über 30‘000 Hunde und Katzen in Myanmar

3.4.2018

Zürich, 3. April 2018 – Erfreuliche Nachrichten aus Myanmar: Die internationale Tierschutzorganisation VIER PFOTEN hat es innerhalb von nur vier Wochen geschafft, über 30‘000 Hunde und Katzen in 220 Dörfern rund um die Hauptstadt Naypyidaw gegen Tollwut zu impfen. Damit ist das Gebiet, das dreimal so gross wie Singapur ist, so gut wie Tollwut-frei. In der zweiten Phase des ambitionierten Pilotprojekts wird das rund 40-köpfige Team – bestehend aus internationalen sowie lokalen Tierärzten und Organisationen – weitere 20‘000 Tiere in der historischen Königsstadt Bagan impfen.

Nach einer kurzen Pause aufgrund von Myanmars Neujahrsfest startet VIER PFOTEN am 28. April 2018 in die nächste Phase ihrer Massenimpfungskampagne «Don‘t wait vaccinate – Together we save lives».

«Als wir Anfang März unsere Arbeit in Myanmar aufnahmen, schien es unmöglich so schnell so grosse Fortschritte zu machen. Neben der unerträglichen Hitze war unser Team auch mit kulturellen und logistischen Hürden konfrontiert. Dass wir trotzdem bereits über 30‘000 Tiere gegen Tollwut geimpft haben, zeigt, dass nichts unmöglich ist. Wir freuen uns nun auf die Zusammenarbeit mit den Bewohnern von Bagan. Dank unserer Partner in Myanmar können wir unser Ziel von 50‘000 geimpften Tieren bald erreichen.»

VIER PFOTEN Tierarzt und Leiter des Projekts Dr. Amir Khalil

Leben von Menschen und Tieren in Gefah

Laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) und Myanmars Tierhaltungs- und Veterinäramt wurden 2017 rund 62‘000 Menschen in Myanmar von Hunden gebissen, 40 Prozent davon waren Kinder unter 15 Jahren. Rund 1‘000 dieser Bisse endeten aufgrund von Tollwutinfektionen tödlich. Aus Angst vor Tollwut ermorden Bewohner und Behörden die Tiere oftmals brutal. Besonders in den Sommermonaten kommt es immer häufiger zu solchen Zwischenfällen.

«Der Irrglaube, dass Hunde bei Hitze besonders aggressiv sind, ist in Myanmar leider weit verbreitet. Unsere Aufgabe ist es deshalb nicht nur die Tiere zu impfen, sondern auch die Menschen über Tollwut aufzuklären. Wir nehmen dabei die Ängste und Sorgen der Bewohner sehr ernst. Schliesslich ist Tollwut eine reale Bedrohung in Myanmar.»

Dr. Marina Ivanova, VIER PFOTEN Tierärztin und Teil des Projektteams vor Ort

Schulterschluss gegen Tollwut

Das VIER PFOTEN Projekt trägt das von Myanmar und der WHO initiierte Ziel mit, Tollwut-Todesfälle ab 2030 auf null zu reduzieren. Die Ausgangslage dafür ist keine einfache, gibt es laut Myanmars Tierhaltungs- und Veterinäramt immerhin schätzungsweise vier Millionen Hunde im Land. Unterstützt wird das VIER PFOTEN Team von Myanmars Tierhaltungs- und Veterinäramt, freiwilligen Helfern von «Blue Cross of India» und der lokalen NGO «Mingalar Myanmar». Insgesamt sind rund 40 Personen im Einsatz. VIER PFOTEN schulte die lokalen Helfer in Punkto nachhaltiger Tollwutprävention, richtigem Umgang mit Streunern und sicherer Einfangtechniken. Zusätzlich sorgen Vorab-Besuche in den betroffenen Kommunen sowie die laufende VIER PFOTEN Kampagne für ein geschärftes Bewusstsein in der Region.

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VIER PFOTEN ist die globale Tierschutzorganisation für Tiere unter direktem menschlichem Einfluss, die Missstände erkennt, Tiere in Not rettet und sie beschützt. Die 1988 von Heli Dungler und Freunden in Wien gegründete Organisation tritt für eine Welt ein, in der Menschen Tieren mit Respekt, Mitgefühl und Verständnis begegnen. Im Fokus ihrer nachhaltigen Kampagnen und Projekte stehen Streunerhunde und -katzen sowie Heim-, Nutz- und Wildtiere – wie Bären, Grosskatzen und Orang-Utans – aus nicht artgemässer Haltung sowie aus Katastrophen- und Konfliktzonen. Mit Büros in Australien, Belgien, Bulgarien, Deutschland, Frankreich, Grossbritannien, im Kosovo, den Niederlanden, Österreich, der Schweiz, Südafrika, Thailand, der Ukraine, den USA, Vietnam sowie Schutzzentren für notleidende Tiere in elf Ländern sorgt VIER PFOTEN für rasche Hilfe und langfristige Lösungen. In der Schweiz ist die Tierschutzstiftung ein Kooperationspartner vom Arosa Bärenland, dem ersten Bärenschutzzentrum, welches geretteten Bären aus schlechten Haltungsbedingungen ein artgemässes Zuhause gibt.

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