Erster Bewohner des Arosa Bärenlandes steht fest
Letzter Zirkusbär Serbiens wird in die Schweiz transferiert.
Zürich, 15. April 2018 – Im Sommer 2018 wird das Arosa Bärenland eröffnet. Jetzt steht fest, wer der erste Bewohner des Bärenschutzzentrums im Kanton Graubünden sein wird: der letzte Zirkusbär Serbiens. Der noch namenlose Bär ist eine Kreuzung aus Europäischem Braun- und Eisbär und wurde bereits im November 2016 von serbischen Behörden unter logistischer Mithilfe von VIER PFOTEN konfisziert. Untergebracht ist er seither temporär im serbischen Zoo Palic. Der Transfer nach Arosa wird voraussichtlich im Juli 2018 stattfinden.
Bis zu seiner Rettung Ende Oktober 2016 lebte der zukünftige Bewohner des Arosa Bärenlandes unter schrecklichen Verhältnissen im heute geschlossenen serbischen Zirkus Corona in der Stadt Srbobran. Das Rettungsteam fand ihn und zwei Braunbären, die heute im BÄRENWALD Müritz leben, damals in winzigen, verrosteten und vermüllten Metallkäfigen vor, die keinerlei Schutz vor Regen und Sonne boten. Der gross gewachsene Bär konnte sich in seinem Käfig nicht einmal aufrichten – und das vermutlich jahrelang. Denn da es in Serbien bereits seit 2009 ein Wildtierverbot in Zirkussen gibt, ist anzunehmen, dass er über Jahre nicht aufgetreten ist und seinen Käfig kaum verlassen konnte. Nun, da das behördliche Verfahren um die endgültige Unterbringung der konfiszierten Tiere abgeschlossen ist, kann der Bär im Sommer 2018 in das Arosa Bärenland einziehen.
Im Zoo Palic, wo der Bär übergangsweise lebt, zeigt er sich bislang sehr aktiv und hat ein freundliches Wesen, auch gegenüber Artgenossen in benachbarten Gehegen. Er bringt derzeit rund 350kg auf die Waage; durch die gesteigerte Bewegungsaktivität hat er seit seiner Konfiszierung deutlich an Muskelmasse zugelegt. Der 11-jährige Bär war bei seiner Konfiszierung in einem relativ schlechten gesundheitlichen Zustand. Vor allem seine Zähne haben durch die jahrelange Fehlernährung stark gelitten. Er benötigt dringend eine Zahnbehandlung, ein Teil seines Kiefers scheint stark beschädigt zu sein.
Neues Zuhause in den Bündner Berge
Das Arosa Bärenland wird dem Bären und weiteren Artgenossen auf rund 3 Hektaren artgemässe Gehege mit zahlreichen Beschäftigungsmöglichkeiten, mehreren Teichen, Sträuchern, Bäumen und Weiden bieten. Im Arosa Bärenland sowie in sämtlichen weiteren Bärenschutzzentren von VIER PFOTEN stehen jedem Bären rund 5000qm Fläche zur Verfügung.
Derzeit sind die Bauarbeiten aufgrund der Wintersaison in Arosa unterbrochen. Sobald es die Wetterverhältnisse zulassen, wird weiter an der Realisierung des Bärenschutzzentrums gearbeitet. Geplant ist die Eröffnung des Arosa Bärenlandes im August 2018. Der erste Bewohner wird kurz vorher in seinem neuen Zuhause eintreffen. Dort wird er dann auch seinen offiziellen Namen erhalten.
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VIER PFOTEN ist die globale Tierschutzorganisation für Tiere unter direktem menschlichem Einfluss, die Missstände erkennt, Tiere in Not rettet und sie beschützt. Die 1988 von Heli Dungler und Freunden in Wien gegründete Organisation tritt für eine Welt ein, in der Menschen Tieren mit Respekt, Mitgefühl und Verständnis begegnen. Im Fokus ihrer nachhaltigen Kampagnen und Projekte stehen Streunerhunde und -katzen sowie Heim-, Nutz- und Wildtiere – wie Bären, Grosskatzen und Orang-Utans – aus nicht artgemässer Haltung sowie aus Katastrophen- und Konfliktzonen. Mit Büros in Australien, Belgien, Bulgarien, Deutschland, Frankreich, Grossbritannien, im Kosovo, den Niederlanden, Österreich, der Schweiz, Südafrika, Thailand, der Ukraine, den USA, Vietnam sowie Schutzzentren für notleidende Tiere in elf Ländern sorgt VIER PFOTEN für rasche Hilfe und langfristige Lösungen. In der Schweiz ist die Tierschutzstiftung ein Kooperationspartner vom Arosa Bärenland, dem ersten Bärenschutzzentrum, welches geretteten Bären aus schlechten Haltungsbedingungen ein artgemässes Zuhause gibt.