Löwen im Lionsrock

«Die Exportquote für Löwenskelette sollte eigentlich Null sein»

Südafrikas Reduzierung des Exportkontingents für Löwenknochen ist ein Tropfen auf dem heissen Stein

7.12.2018

Zürich, 7. Dezember 2018 – Die internationale Tierschutzorganisation VIER PFOTEN begrüsst Südafrikas Entscheidung, die im Juni 2018 beschlossene Erhöhung der Löwenknochen-Exportquote von 1.500 auf 800 Skelette zu reduzieren. Laut VIER PFOTEN sind 800 Löwenskelette aber noch immer 800 zu viel, denn kein Löwe sollte für den kommerziellen Handel getötet werden.

«Die ursprüngliche Beschränkung von 800 Skeletten aus dem Jahr 2017 war bereits umstritten, da sie auf der Grundlage von fragwürdigen Forschungsergebnissen basierte. Trotz Kritik von CITES, Tierschutzorganisationen und der Öffentlichkeit hat das südafrikanische Umweltministerium die Quote damals durchgesetzt. Wir befürchten, dass die unbegründete plötzliche Erhöhung im Juni 2018 und die aktuelle Senkung des Exportkontingents nur eine Taktik ist, um die Gegner zu besänftigen. Die Exportquote für Löwenskelette sollte eigentlich Null sein.»

Barbara van Genne, VIER PFOTEN Grosskatzenexpertin

Züchten unter dem Vorwand des Artenschutzes

Laut VIER PFOTEN trägt die bestehende Exportquote auch zum umstrittenen Züchten von Löwen bei. VIER PFOTEN ist gegen das Züchten von Grosskatzen in Gefangenschaft und bleibt auch kritisch gegenüber dem Züchten unter dem Vorwand der Arterhaltung. Aus Tierschutzsicht ist das Züchten von Löwen ein komplexes Thema das mit viele Problemen verbunden ist, wie beispielsweise das Töten überschüssiger Tiere – was eigentlich gegen den Ansatz des Artenschutzes spricht.

«In Gefangenschaft gezüchtete Grosskatzen werden ausserdem kaum bis gar nicht zurück in die Wildnis entlassen. Sie sind dort nicht wirklich überlebensfähig. Die Grosskatzen-Zuchtprogramme dienen eher dazu, den Bedarf von Zoos und Zirkussen abzudecken.»

Barbara van Genne

VIER PFOTEN ist der Ansicht, dass der Schutz bedrohter Tiere in ihren natürlichen Lebensräumen der vielversprechendste Ansatz für den Artenschutz ist.

Parlamentarischer Bericht empfiehlt Verbot von Zucht

Ein Bericht des südafrikanischen Parlaments, der Anfang November in Südafrika veröffentlicht wurde, empfiehlt, dass das Züchten von Löwen in Gefangenschaft sowie die damit oft zusammenhängende Gatterjagd verboten werden sollten. Der Bericht kam zu dem Schluss, dass die Fortsetzung dieser Praktiken nicht nur dem Ansehen Südafrikas schaden, sondern in den nächsten zehn Jahren auch zu Verlusten im Tourismussektor von mehr als 3 Milliarden Euro führen würde.

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VIER PFOTEN ist die globale Tierschutzorganisation für Tiere unter direktem menschlichem Einfluss, die Missstände erkennt, Tiere in Not rettet und sie beschützt. Die 1988 von Heli Dungler und Freunden in Wien gegründete Organisation tritt für eine Welt ein, in der Menschen Tieren mit Respekt, Mitgefühl und Verständnis begegnen. Im Fokus ihrer nachhaltigen Kampagnen und Projekte stehen Streunerhunde und -katzen sowie Heim-, Nutz- und Wildtiere – wie Bären, Grosskatzen und Orang-Utans – aus nicht artgemässer Haltung sowie aus Katastrophen- und Konfliktzonen. Mit Büros in Australien, Belgien, Bulgarien, Deutschland, Frankreich, Grossbritannien, im Kosovo, den Niederlanden, Österreich, der Schweiz, Südafrika, Thailand, der Ukraine, den USA, Vietnam sowie Schutzzentren für notleidende Tiere in elf Ländern sorgt VIER PFOTEN für rasche Hilfe und langfristige Lösungen. In der Schweiz ist die Tierschutzstiftung ein Kooperationspartner vom Arosa Bärenland, dem ersten Bärenschutzzentrum, welches geretteten Bären aus schlechten Haltungsbedingungen ein artgemässes Zuhause gibt.

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