Zwei Nashornwaisen grausam getötet

Wilderer überfallen von VIER PFOTEN unterstützte Waisenstation in Südafrika

24.2.2017

Zürich, 24. Februar 2017 – Anfang dieser Woche überfielen Wilderer eine von VIER PFOTEN unterstützte Nashorn-Waisenstation in Südafrika und töteten dabei zwei Nashornwaisen. Nashörner werden von der Südafrikanischen Regierung bislang nur ungenügend geschützt. Allein in den letzten Jahren wurden mehrere tausend von ihnen der Hörner wegen getötet. Diese werden insbesondere auf dem asiatischen Markt rege gehandelt.

Eine Gruppe schwer bewaffneter Wilderer überfiel Anfang dieser Woche die von VIER PFOTEN unterstützte Nashorn-Waisenstation Fundimvelo Thula Thula Rhino Orphanage. Diese liegt im Norden der Region Kwa-Zulu Natal in Südafrika. Die Wilderer nahmen ehrenamtlich arbeitende Pfleger als Geiseln, verstümmelten die beiden 18 Monate alten Nashörner Impy und Gugu und schnitten ihnen die Hörner ab. Gugu war sofort tot, Impy musste am folgenden Tag aufgrund ihrer schweren Verletzungen eingeschläfert werden. Die Anlage Fundimvelo Thula Thula Rhino Orphanage war 2014 mit der Unterstützung von VIER PFOTEN und Fundimvelo Community Trust erbaut worden. Die Waisenstation für Nashörner gibt Nashorn-Waisen die Möglichkeit, rehabilitiert und wieder in die Wildnis entlassen zu werden.

Nashörner in Südafrika stark gefährdet
Südafrika ist die Heimat von fast 80 Prozent aller afrikanischen Nashörner, die aufgrund der Wilderei in steter Gefährdung leben. Die südafrikanische Regierung hält jede Veröffentlichung von Statistiken über Nashorn-Wilderei zurück. Nashorn-Besitzer müssen ihre Tiere immer wieder vor Angriffen schützen. Fiona Miles, Länderchefin von VIER PFOTEN Südafrika, fordert die Regierung zum Handeln auf.

«Wir verurteilen diesen furchtbaren Vorfall aufs Schärfste und fordern, dass Nashörner von der südafrikanischen Regierung maximal geschützt werden. Das bedeutet eine Null-Toleranz-Politik gegenüber Wilderern und das Zurücknehmen der diese Woche veröffentlichten Verordnungsentwürfe, die einen legalen Binnenhandel vorschlagen.»

Fiona Miles, Länderchefin von VIER PFOTEN Südafrika

Die aktuellen Verordnungsentwürfe schaffen die Grundlage für einen legalen Binnenhandel mit dem Nashorn. Dieser würde es Ausländern erlauben, in Südafrika Horn zu kaufen und es »für den persönlichen Gebrauch” zu  exportieren. Die Regierung sollte stattdessen dringend neue Verordnungen entwerfen, die jegliche Ausfuhr von Nashorn verbieten.

Nashorn als Medizin, Statussymbol oder Schmuckstück
Die grösste Bedrohung für Nashörner besteht in der illegalen Jagd und dem Handel mit den Hörnern der Tiere für den asiatischen Markt. Dort werden sie vor allem im Bereich der Traditionellen Chinesischen Medizin verwendet, aber auch als Statussymbol oder Schmuck. Gemäss dem CITES «Rhino Report» wurden zwischen 2006 und 2015 mehr als 5000 Nashörner in Südafrika gewildert, davon allein 2014 und 2015 jeweils 1200 Tiere. Auf dem Schwarzmarkt werden Preise von bis zu 60‘000 US-Dollar pro Kilo erzielt, was die Wilderei und den Handel stark antreibt.

 

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VIER PFOTEN ist die globale Tierschutzorganisation für Tiere unter direktem menschlichem Einfluss, die Missstände erkennt, Tiere in Not rettet und sie beschützt. Die 1988 von Heli Dungler und Freunden in Wien gegründete Organisation tritt für eine Welt ein, in der Menschen Tieren mit Respekt, Mitgefühl und Verständnis begegnen. Im Fokus ihrer nachhaltigen Kampagnen und Projekte stehen Streunerhunde und -katzen sowie Heim-, Nutz- und Wildtiere – wie Bären, Grosskatzen und Orang-Utans – aus nicht artgemässer Haltung sowie aus Katastrophen- und Konfliktzonen. Mit Büros in Australien, Belgien, Bulgarien, Deutschland, Frankreich, Grossbritannien, im Kosovo, den Niederlanden, Österreich, der Schweiz, Südafrika, Thailand, der Ukraine, den USA, Vietnam sowie Schutzzentren für notleidende Tiere in elf Ländern sorgt VIER PFOTEN für rasche Hilfe und langfristige Lösungen. In der Schweiz ist die Tierschutzstiftung ein Kooperationspartner vom Arosa Bärenland, dem ersten Bärenschutzzentrum, welches geretteten Bären aus schlechten Haltungsbedingungen ein artgemässes Zuhause gibt.

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