Zirkus Royal gastiert in Wattwil
Unter anderem sind fünf Tiger Bestandteil des umstrittenen Zirkusprogramms. Dies ist aus Tierschutzsicht nicht vertretbar
Wattwil / Zürich, 16. März 2017 – Ab dem 17. März gastiert der Zirkus Royal in Wattwil. Unter anderem sind fünf Tiger Bestandteil des umstrittenen Zirkusprogramms. Dies ist aus Tierschutzsicht nicht vertretbar, da ein Zirkus den Bedürfnissen von Wildtieren nicht gerecht werden kann.
An diesem Wochenende gastiert der Zirkus Royal in Wattwil. In der diesjährigen Saison sind fünf Tiger Teil des Tourneeprogramms. Dies ist aus Tierschutzsicht absolut nicht vertretbar.
Ein fahrender Zirkus kann den Bedürfnissen dieser Tiere nicht gerecht werden. Viel zu kleine Gehege verhindern das Ausleben natürlicher Verhaltensweisen. Für Klettern, Graben oder Schwimmen ist kein Platz. Die ständigen Standortwechsel und der damit verbundene Auf- und Abbau bedeuten für die Tiere grossen Stress. Sie verbringen viel Zeit in engen Transportwagen, oft inmitten lärmiger Umgebung.
Wildtiere sind und bleiben Wildtiere
Befürworter der Haltung von Wildtieren in Zirkussen vertreten häufig die Ansicht, dass sich diese an die im Zirkus herrschenden Bedingungen angepasst haben. «Fakt ist, Wildtiere sind und bleiben Wildtiere», so Barbara Kerkmeer von ProTier. Das gilt unabhängig davon, wo die Tiere geboren wurden. Werden sie gezwungen, in einer Manege in engem Kontakt mit Menschen aufzutreten, spricht man von Zähmung. Gezähmte Wildtiere konnten sich aber – anders als domestizierte Tiere – nicht über Jahrtausende an ein enges Zusammenleben mit dem Menschen gewöhnen und haben noch dieselben Bedürfnisse wie ihre Artgenossen in freier Wildbahn.
Zirkus: Ja – aber ohne Wildtiere
Viele Zirkusvorstellungen sind beliebt und kommen dennoch ohne das zweifelhafte Mitwirken von Wildtieren zurecht. Der Besuch eines Zirkusses, der keine Wildtiere mitführt, ist sehr begrüssenswert. Dass Wildtiere nicht in den Zirkus gehören, haben inzwischen schon 22 europäische Länder verstanden und das Mitführen von Wildtieren in Zirkussen wurde entsprechend stark eingeschränkt oder verboten. Die Schweiz hinkt diesen Ländern mit den hiesigen Bestimmungen deutlich hinterher. Die Tierschutzorganisationen VIER PFOTEN, Pro Tier und Tier im Recht fordern ein gesetzlich verankertes Wildtierverbot in Schweizer Zirkussen. Im Rahmen der Kampagne «Keine Wildtiere im Zirkus» wird die Petition bereits von über 35‘000 Personen unterstützt. Unsere Forderung wird von 23 weiteren Organisationen mitgetragen.
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VIER PFOTEN ist die globale Tierschutzorganisation für Tiere unter direktem menschlichem Einfluss, die Missstände erkennt, Tiere in Not rettet und sie beschützt. Die 1988 von Heli Dungler und Freunden in Wien gegründete Organisation tritt für eine Welt ein, in der Menschen Tieren mit Respekt, Mitgefühl und Verständnis begegnen. Im Fokus ihrer nachhaltigen Kampagnen und Projekte stehen Streunerhunde und -katzen sowie Heim-, Nutz- und Wildtiere – wie Bären, Grosskatzen und Orang-Utans – aus nicht artgemässer Haltung sowie aus Katastrophen- und Konfliktzonen. Mit Büros in Australien, Belgien, Bulgarien, Deutschland, Frankreich, Grossbritannien, im Kosovo, den Niederlanden, Österreich, der Schweiz, Südafrika, Thailand, der Ukraine, den USA, Vietnam sowie Schutzzentren für notleidende Tiere in elf Ländern sorgt VIER PFOTEN für rasche Hilfe und langfristige Lösungen. In der Schweiz ist die Tierschutzstiftung ein Kooperationspartner vom Arosa Bärenland, dem ersten Bärenschutzzentrum, welches geretteten Bären aus schlechten Haltungsbedingungen ein artgemässes Zuhause gibt.