Löwen in der Manege? Nein danke!
Zirkustiere sollen in bis zu 30 Prozent kleineren Käfigen als Zootiere gehalten werden dürfen. Tierschutzorganisationen können das nicht nachvollziehen.
Gesetzlich erlaubte Tierquälerei
Die im letzten Jahr neu in Kraft getretene Verordnung des BLV über die Haltung von Wildtieren gestattet Zirkusbetrieben, ihre Tiere im Vergleich zur Haltung im Zoo in bis zu 30 Prozent kleineren Käfigen und Gehegen zu halten. Und selbst diese Mindestforderungen dürfen zeitweise noch unterschritten werden, wenn es der Standort nicht anders zulässt. Diese Ausnahmeregelung ist für die Tierschutzorganisationen absolut nicht nachvollziehbar und stellt für sie eindeutig Tierquälerei dar.
Sogar der Bundesrat hat Zweifel
Auf die von Nationalrätin Isabelle Chevalley im März 2015 eingereichte Motion «Festlegung der in Zirkussen zulässigen Tierarten» reagierte der Bundesrat abschlägig. Allerdings hielt er in seiner Stellungnahme vom Mai letzten Jahres fest, dass immer mehr Schweizer Zirkusse darauf verzichten würden, Tiere wie Nashörner, Bären oder grosse Raubkatzen auf Tournee mitzunehmen und fügte weiter an: «In der Tat ist es fast unmöglich, Tiere dieser Tierarten auf Tournee so zu halten, dass die Tierschutzvorschriften erfüllt sind; dies wäre zu kostenaufwendig und schwer realisierbar.» Die Motion ist aktuell im Nationalrat hängig. Immer mehr Zirkusbetriebe weltweit arbeiten erfolgreich ohne Wildtiervorführungen. Es ist zu hoffen, dass die Schweiz diesem Beispiel in naher Zukunft folgen wird.
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VIER PFOTEN ist die globale Tierschutzorganisation für Tiere unter direktem menschlichem Einfluss, die Missstände erkennt, Tiere in Not rettet und sie beschützt. Die 1988 von Heli Dungler und Freunden in Wien gegründete Organisation tritt für eine Welt ein, in der Menschen Tieren mit Respekt, Mitgefühl und Verständnis begegnen. Im Fokus ihrer nachhaltigen Kampagnen und Projekte stehen Streunerhunde und -katzen sowie Heim-, Nutz- und Wildtiere – wie Bären, Grosskatzen und Orang-Utans – aus nicht artgemässer Haltung sowie aus Katastrophen- und Konfliktzonen. Mit Büros in Australien, Belgien, Bulgarien, Deutschland, Frankreich, Grossbritannien, im Kosovo, den Niederlanden, Österreich, der Schweiz, Südafrika, Thailand, der Ukraine, den USA, Vietnam sowie Schutzzentren für notleidende Tiere in elf Ländern sorgt VIER PFOTEN für rasche Hilfe und langfristige Lösungen. In der Schweiz ist die Tierschutzstiftung ein Kooperationspartner vom Arosa Bärenland, dem ersten Bärenschutzzentrum, welches geretteten Bären aus schlechten Haltungsbedingungen ein artgemässes Zuhause gibt.