Hoffnung für die traurigsten Bären Europas

Albanisches Umweltministerium und VIER PFOTEN retten »Bier-Bär» Tomi.

1.9.2016

Zürich/Albanien, 1. September 2016 – Der »Bier-Bär» Tomi wurde am Dienstag vom albanischen Umweltministerium und VIER PFOTEN beschlagnahmt. Er wurde vorübergehend in den Zoo Tirana gebracht. In wenigen Wochen wird er in den von VIER PFOTEN geführten BÄRENWALD Prishtina überführt. Das Umweltministerium will nun alles in seiner Macht Stehende tun, um das Leid aller Bären im Land zu beenden.

 

Der Bär Tomi musste bisher in einem feuchten Betonkäfig neben den Toiletten eines Restaurants in Ulza, einem Dorf rund 75 Kilometer nördlich von Tirana, leben und sich von Brot und Bier ernähren. Ein VIER PFOTEN Expertenteam hat Tomi nun vor Ort untersucht, geimpft und ihm einen Mikrochip implantiert.

Tomi ist gemäss dem Bärenexperten von VIER PFOTEN, Carsten Hertwig, in einem sehr schlechten Zustand.

«Seine Zähne sind stark beschädigt und er hat Verletzungen am Oberkörper. Es ist höchste Zeit, ihn aus dieser schlimmen Behausung herauszuholen. Wir freuen uns, dass das albanische Umweltministerium jetzt aktiv eingreift. Dass es so schnell handelt und Tomi konfisziert, ist hoffentlich nur der Anfang. Denn es leiden noch dutzende Bären in Albanien unter untragbaren Haltungsbedingungen. Und wir brauchen eine nachhaltige Lösung für alle Bären im Land.»

Carsten Hertwig

Wie es mit Tomi weitergeht

Das VIER PFOTEN-Team und die Vertreter des Umweltministeriums brachten Tomi nach der Beschlagnahmung in den Zoo von Tirana. Hier wird der geschundene Bär übergangsweise bleiben. In wenigen Wochen wird er in den von VIER PFOTEN geführten BÄRENWALD Prishtina im Kosovo überführt.

 

«Wir mussten Tomi erst einmal in Sicherheit bringen. Da wir ihn gechippt haben, können wir nun die Ausreisepapiere für ihn fertigstellen. Sobald wir alle Genehmigungen haben, bringen wir ihn nach Prishtina. Dort kann er in einem naturnahen grossen Gehege mit Gras, Bäumen und Beschäftigungsmöglichkeiten ein bärengerechtes Leben führen»

Hertwig

Neben Tomi sollen zwei weitere Bären, die unter schlimmen Bedingungen in Gefangenschaft gehalten werden, in Kürze nach Prishtina überführt werden.

 

Empfang im Tirana Zoo

Das Umweltministerium will nun alles in seiner Macht Stehende unternehmen, um die Qualen der Tiere schnellstmöglich zu beenden. Der stellvertretende Umweltminister Kledi Xhaxhiu nahm Tomi im Zoo Tirana erfreut in Empfang.

«Wir sind glücklich darüber, dass VIER PFOTEN uns unterstützt, und dass der Zoo Tirana Tomi vorübergehend beherbergt, bis er in den BÄRENWALD Prishtina überführt werden kann. Wir werden nun in einem ersten Schritt alle Bären erfassen und diejenigen konfiszieren, die dringend Hilfe brauchen. Und wir arbeiten daran, die Gesetzgebung zur Haltung von Bären zu verschärfen. ”

Kledi Xhaxhiu

Im Rahmen des Kampagnenstarts vor zwei Wochen hatte VIER PFOTEN Recherchen veröffentlicht, die zahlreiche Fälle grausamer Misshandlung albanischer Braunbären aufzeigten. Um eine nachhaltige Lösung

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VIER PFOTEN ist die globale Tierschutzorganisation für Tiere unter direktem menschlichem Einfluss, die Missstände erkennt, Tiere in Not rettet und sie beschützt. Die 1988 von Heli Dungler und Freunden in Wien gegründete Organisation tritt für eine Welt ein, in der Menschen Tieren mit Respekt, Mitgefühl und Verständnis begegnen. Im Fokus ihrer nachhaltigen Kampagnen und Projekte stehen Streunerhunde und -katzen sowie Heim-, Nutz- und Wildtiere – wie Bären, Grosskatzen und Orang-Utans – aus nicht artgemässer Haltung sowie aus Katastrophen- und Konfliktzonen. Mit Büros in Australien, Belgien, Bulgarien, Deutschland, Frankreich, Grossbritannien, im Kosovo, den Niederlanden, Österreich, der Schweiz, Südafrika, Thailand, der Ukraine, den USA, Vietnam sowie Schutzzentren für notleidende Tiere in elf Ländern sorgt VIER PFOTEN für rasche Hilfe und langfristige Lösungen. In der Schweiz ist die Tierschutzstiftung ein Kooperationspartner vom Arosa Bärenland, dem ersten Bärenschutzzentrum, welches geretteten Bären aus schlechten Haltungsbedingungen ein artgemässes Zuhause gibt.

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