ORANG-UTAN WALDSCHULE
Eine VIER PFOTEN Kooperation in Borneo seit 2018
Die ORANG-UTAN WALDSCHULE ist ein Programm zur Rettung und Rehabilitation von verwaisten Orang-Utans, die von den indonesischen Behörden beschlagnahmt wurden.
Das Programm wird von VIER PFOTENs Partner Yayasan Jejak Pulang in Zusammenarbeit mit dem indonesischen Forstministerium durchgeführt. Ziel ist es nicht nur, illegal gefangenen Orang-Utan-Waisen Zuflucht zu gewähren, sondern sie auch zu rehabilitieren und den Verlust ihrer Mütter so weit wie möglich zu kompensieren. Letztendlich sollen die ausgewachsenen Waisen wieder in den natürlichen Regenwald entlassen werden.
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Unter der Leitung von Dr. Signe Preuschoft von VIER PFOTEN, einer Primatologin mit fast 30 Jahren Erfahrung in der Rehabilitierung von Menschenaffen, besteht unsere Philosophie darin, die Pfleger zu «Orang-Utans» zu machen und nicht die Orang-Utans zu vermenschlichen. Wir erreichen dies, indem wir die Orang-Utans in ihren natürlichen Lebensraum im Wald eintauchen lassen, allerdings in Begleitung von menschlichen Ersatzmüttern – den Pflegern. In der Waldschule sind die verwaisten Orang-Utans 24 Stunden lang dem Anblick, den Geräuschen und Gerüchen des Waldes ausgesetzt und können sich frei bewegen und im Wald schlafen, wann immer sie wollen.
Die Betreuer bringen ihnen auch wichtige Fertigkeiten bei, wie etwa die Nahrungssuche oder den Umgang mit Werkzeugen – genau so, wie ihre natürlichen Mütter es ihnen in der Wildnis beigebracht hätten. Auf dem Lehrplan stehen Klettern, Futtersuche und Nestbau. In dieser natürlichen Umgebung lernt jedes Waisenkind in seinem eigenen Tempo, in der Obhut zuverlässiger menschlicher Pflegemütter und gemeinsam mit Artgenossen.
Im Jahr 2018
Wo Sie uns finden
Was ist das Ziel der ORANG-UTAN WALDSCHULE?
Ziel ist es nicht nur, illegal gefangenen Orang-Utan-Waisen Zuflucht zu gewähren, sondern auch, sie zu rehabilitieren und den Verlust ihrer Mütter so weit wie möglich auszugleichen. Letztendlich sollen die ausgewachsenen Orang-Utan-Waisen wieder in ihren natürlichen Lebensraum im Regenwald entlassen werden. Nach ihrer Freilassung geniessen die rehabilitierten Orang-Utans ein Leben in Freiheit und Sicherheit in einem geschützten Wald und fungieren ihrerseits als Schirmspezies, in deren Lebensraum viele andere Wildtiere sicher und frei leben. Durch den Schutz des tropischen Regenwaldes, der der natürliche Lebensraum der Orang-Utans ist, tragen wir auch zum Klimaschutz bei.
Warum müssen Orang-Utans geschützt werden?
Die Orang-Utans in Ost-Kalimantan brauchen jede Hilfe, die sie bekommen können. Es gibt nur noch etwa 50.000 Orang-Utans auf Borneo, was einem Rückgang von 80 Prozent seit 1950 entspricht. Im gleichen Zeitraum wurden etwa drei Viertel des Regenwaldes auf Borneo für menschliche Aktivitäten umgewandelt, vor allem für industrielle Landwirtschaft wie Ölpalmenplantagen oder Bergbauaktivitäten wie den Kohleabbau. Dies stellt die Orang-Utans vor zwei Möglichkeiten: Verhungern oder Nahrung von den Plantagen stehlen. Aus diesem Grund werden sie von den Bauern als Diebe oder Schädlinge betrachtet, die getötet werden müssen. Die hilflosen Waisenkinder werden ihren toten Müttern entrissen und werden verkauft oder illegal als Haustiere gehalten.
Durch die Unterstützung von Yayasan Jejak Pulang hilft VIER PFOTEN diesen Jungtieren durch fachkundige Pflege und individuelle Rehabilitation, um ihnen eine zweite Chance zu geben, dorthin zurückzukehren, wo sie hingehören - in den Regenwald. Borneo-Orang-Utans werden auf der Roten Liste der IUCN als stark gefährdet geführt. Wir sollten nicht vergessen, wie ähnlich sich Orang-Utans und Menschen sind; eine Tatsache, die ihr Überleben für uns noch bedeutsamer macht.
Bei diesem Projekt geht es nicht nur um die Rettung von Individuen einer Spezies: In ihrem natürlichen Lebensraum können wieder angesiedelte Orang-Utans als Schirmart fungieren, die durch ihre Anwesenheit anderen gefährdeten Arten wie Nashörnern, Sonnenbären, Nasenaffen und vielen anderen Schutz bieten.
Eine Schule für diese vom Aussterben bedrohten Arten
Die 100 Hektar grosse ORANG-UTAN WALDSCHULE ist ein geschützter Wald, der vom indonesischen Ministerium für Umwelt und Forstwirtschaft zur Verfügung gestellt wurde, um verwaiste Orang-Utans, die von den indonesischen Behörden beschlagnahmt wurden, in einer Waldschule zu rehabilitieren. In der Waldschule sind die verwaisten Orang-Utans 24 Stunden lang dem Anblick, den Geräuschen und Gerüchen des Waldes ausgesetzt und können sich frei bewegen und im Wald schlafen, wann immer sie wollen. Ausserdem lernen sie von ihren menschlichen Betreuern (oder «Pflegemüttern») Fähigkeiten wie Nahrungssuche und Werkzeuggebrauch, die sie normalerweise von ihrer natürlichen Mutter in der Wildnis lernen würden. Das Erlernen dieser Fähigkeiten ist für das Überleben in der Wildnis unerlässlich, wenn sie später einmal völlig unabhängig von ihren Bezugspersonen sind. Auf dem Lehrplan stehen Klettern, Futtersuche und Nestbau. In dieser natürlichen Umgebung lernt jedes Waisenkind in seinem eigenen Tempo, in der Obhut zuverlässiger menschlicher Pflegemütter und gemeinsam mit Artgenossen.
Unser Team vor Ort
Das Rehabilitationsprogramm für Orang-Utan-Waisen wird von einem Team aus «Pflegemüttern», Tierärzten und Biologen durchgeführt. Der Rehabilitationsprozess orientiert sich an der natürlichen Entwicklung der Orang-Utans und umfasst einen wissenschaftlich fundierten Lehrplan. Die meisten beschlagnahmten Orang-Utans sind Waisen, die jünger als fünf Jahre sind. Als Babys sind diese Orang-Utans noch zu jung, um selbstständig zu leben. Sie brauchen menschliche Pflegemütter, die sie versorgen und unterrichten, bevor sie in freier Wildbahn für sich selbst sorgen können. Je nach Alter, psychischer Verfassung und bereits erworbenen Kenntnissen beginnen die Orang-Utan-Waisen ihre Ausbildung in der Waldschule auf unterschiedlichen Stufen: Kindergarten, Waldschule oder die Dschungel-Akademie. Die Lernmöglichkeiten und die mütterliche Fürsorge sind auf das jeweilige Niveau der Waisen abgestimmt.