VIER PFOTEN führt in zahlreichen Ländern in Osteuropa und Südostasien Streunerhilfe-Projekte durch. Vor, während und nach der Projektphase ist «Monitoring, Evaluierung und Impact» (ME&I) ein wesentlicher Bestandteil des Managements von Streunerpopulationen. Das Ziel von ME&I ist es, die Effizienz unserer Interventionen für ein nachhaltiges Management und eine humane Reduktion dieser Populationen zu messen. Indem wir unsere Arbeit in der Praxis von Beginn an regelmässig beobachten und auswerten, können wir Potenzial für Verbesserungen eruieren, Aktivitäten entsprechend anpassen, garantieren, dass unsere Ressourcen am effektivsten und effizientesten genutzt werden und so unseren Impact auf Streunerpopulationen maximieren.

Die ME&I-Methode beinhaltet das Sammeln und Analysieren von Daten, um den Impact unseres Managements der Streunerpopulationen zu messen. Mit anderen Worten: Wir messen das Ausmass unseres Wirkens für eine nachhaltige Veränderung für Streunertiere.

VIER PFOTEN leitet Streunerhilfe-Projekte in Osteuropa, die von Gemeinden durchgeführt werden. Für jede Gemeindeverwaltung ist es unerlässlich, einen Überblick über die Grösse und Charakteristik sowohl von streunenden als auch von Haustier-Populationen zu bekommen. Nur wenn man die Dynamiken der Populationen in einer bestimmten Region versteht, können wir ein erfolgreiches, passendes Management konzipieren und implementieren, mit dem Ziel, mindestens 70% der gesamten Streunertier-Population zu kastrieren/sterilisieren und zu impfen.

Der ME&I Ansatz beinhaltet verschiedene Methoden zur Datensammlung; zumeist sind es die folgenden:

• Strassenhund-/-katzenerhebungen: Wir nutzen Praktiken, die aus der Methodologie der Wildtiererhebungen kommen und die seit zehn Jahren in vielen Ländern auf Strassentier-Populationen angewandt werden. Beispiele dafür sind Transekt-Untersuchungen und die Rückfangmethode. Die Erhebungen beinhalten das Zählen der Streunerhunde und -katzen in einer bestimmten Region, um Grösse und Dichte einer Population zu bestimmen, sowie das Sammeln weiterer Daten wie Geschlecht, gesundheitliche Verfassung und eventuelle Hinweise auf Eigentürmer.
• Haushaltserhebungen: Hierbei eruieren wir die Zahl der gehaltenen Tiere bzw. ob diese Tiere sterilisiert/kastriert und ins Freie gelassen werden, was ein wichtiger Beitrag zu unserer ME&I Erhebung ist. Die Daten sind von entscheidender Bedeutung, denn sie liefern uns ein umfassendes Wissen über die demografische Zusammensetzung der Hunde-/Katzenpopulationen in einer Region (inklusive gehaltene Tiere) sowie die wesentlichen Faktoren für das Management der Populationen.
• Stakeholder Interviews: Wir sammeln Daten der wichtigsten Stakeholder, wie Vertreter der Gemeinden und Behörden, der Exekutive bzw. der Polizei, von Tierärzten bzw. -ärztinnen, anderen Tierschutzorganisationen etc., um eine Einsicht in deren Einstellungen und Sichtweisen im Hinblick auf gehaltene und streunende Tiere bzw. das entsprechende Management zu erhalten.
• Daten von Tierheimen: Wir sammeln Daten von lokalen Tierheimen und solchen Einrichtungen, die nach deren Rettung streunende Tiere zur Adoption freigeben. Dies bringt uns das nötige Wissen über Charakteristika und Trends der lokalen Hunde-/Katzenpopulation, wie etwa die Anzahl der Tiere, die von Tierheimen aufgenommen oder entlassen werden, die Gründe für das Aussetzen von Tieren und die Folgen einer Intervention durch ein Tierheim. Es ermöglicht uns auch ein besseres Verständnis der Ursachen, warum Tiere auf der Strasse landen, wie etwa die mangelnde Verantwortung der Halter, mangelnde Adoptionskultur sowie unkontrollierte Zuchtpraktiken.

Je nach den Bedürfnissen der Regionen können natürlich auch weitere Methoden der Datensammlung helfen, unseren Impact auf die Streunerpopulationen und auf den individuellen Schutz der Tiere zu messen. Mittels der Sammlung und der Analyse dieser Datensätze vor, während und nach der Implementierung eines Managementprojekts für Hunde-/Katzenpopulationen können wir diese Projekte effektiv und effizient realisieren. Das schliesst auch die Beratung der involvierten Gemeinden/Behörden mit ein.