Augen auf beim Daunenkauf
Gänse machen auf ihr Schicksal aufmerksam
Zürich, 2. Mai 2016 – Am Mittwoch, 3. Mai machen an der Bahnhofstrasse in Zürich 40 Stoffgänse mit Plakaten auf ihr Schicksal in der Bettwarenindustrie aufmerksam. An einem Stand zeigt VIER PFOTEN stellvertretend für die Tiere auf, wie die Schweizer Bettwarenindustrie das Leid der Gänse minimieren will und auf was die Konsumenten beim Kauf von Bettwaren achten können.
In einer Bettdecke sind die Daunen und Federn von 40 Gänsen und Enten enthalten. Jede einzelne Daune und Feder hat einen langen Weg zurückgelegt: vom Elterntierbetrieb zur Mastanlage, zum Schlachthof, zur Wäscherei, zum Produzenten und zum Händler. Lebendrupf und Stopfmast sind Praktiken, die entlang der hochkomplexen Lieferkette noch immer praktiziert werden. Kontrollen in der Bettwarenindustrie haben bis vor kurzem Daunen aus der Stopfmastproduktion nicht ausgeschlossen, und die Farmen, auf welchen die Tiere leben, wurden kaum kontrolliert. Damit diese tierquälerische Daunengewinnung auf jeder Stufe der Produktionskette bestmöglich ausgeschlossen werden kann, müssen die Kontrollen direkt auf den Farmen stattfinden: umfassend, unangemeldet und mindestens einmal im Jahr. So kann sichergestellt werden, dass die Tiere nicht zu Lebzeiten gerupft oder gestopft wurden.
Meilenstein für den Tierschutz in Schweizer Bettwarenindustrie
Der Verband Schweizer Bettwarenfabriken (VSB) hat gegenüber VIER PFOTEN schriftlich bestätigt, den Zertifizierungsstandard Downpass 2017 umzusetzen, welcher Kontrollen bis auf die Farmebene vorsieht, um so die Verwendung von Daunen aus Lebendrupf und Stopfmastproduktion mit grösserer Sicherheit ausschliessen zu können.
Auch der Handel hat inzwischen die Notwendigkeit von stärkeren Kontrollen entlang der gesamten Lieferkette erkannt. Viele Schweizer Bettwarenhändler werden in Zukunft eine stärkere Rückverfolgbarkeit von ihren Lieferanten fordern. Dies soll durch die strengsten Zertifizierungsstandards und Kontrollen gewährleistet werden. Zudem haben diese Unternehmen bereits synthetische Alternativen wie zum Beispiel Baumwolle, Polyester oder Viskose zu Daunen in ihrem Sortiment, welche aus Tierschutzsicht natürlich immer zu bevorzugen sind.
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VIER PFOTEN ist die globale Tierschutzorganisation für Tiere unter direktem menschlichem Einfluss, die Missstände erkennt, Tiere in Not rettet und sie beschützt. Die 1988 von Heli Dungler und Freunden in Wien gegründete Organisation tritt für eine Welt ein, in der Menschen Tieren mit Respekt, Mitgefühl und Verständnis begegnen. Im Fokus ihrer nachhaltigen Kampagnen und Projekte stehen Streunerhunde und -katzen sowie Heim-, Nutz- und Wildtiere – wie Bären, Grosskatzen und Orang-Utans – aus nicht artgemässer Haltung sowie aus Katastrophen- und Konfliktzonen. Mit Büros in Australien, Belgien, Bulgarien, Deutschland, Frankreich, Grossbritannien, im Kosovo, den Niederlanden, Österreich, der Schweiz, Südafrika, Thailand, der Ukraine, den USA, Vietnam sowie Schutzzentren für notleidende Tiere in elf Ländern sorgt VIER PFOTEN für rasche Hilfe und langfristige Lösungen. In der Schweiz ist die Tierschutzstiftung ein Kooperationspartner vom Arosa Bärenland, dem ersten Bärenschutzzentrum, welches geretteten Bären aus schlechten Haltungsbedingungen ein artgemässes Zuhause gibt.